In seinem Entwurf hat sich Leon Jakob Buttmann mit den Möglichkeiten der Aquaponik auseinandergesetzt – einer speziellen Form der Aquakultur, die die Aufzucht von Fischen und Pflanzen in einem Kreislaufsystem kombiniert. Mit diesem Konzept könnte Landwirtschaft im städtischen Raum ressourcen- und flächeneffizient betrieben werden. „Um den Ertrag zu steigern und weitere mögliche Pflanzen-Fischkombinationen zu erforschen und darüber hinaus das Bewusstsein für ressourcensparende Produktion in der Bevölkerung zu manifestieren, soll in Riddagshausen ein Infotainment Center mit gekoppelter Aquaponik-Forschungsstation enstehen“, so der Architektur-Student in seiner Entwurfsbeschreibung.
Das Entwurfsgrundstück liegt unmittelbar in Nachbarschaft zu den Klostergärten, direkt angrenzend an die Klostergärtnerei im Osten der Stadt Braunschweig. Im Zentrum des als Holzskelettbau entworfenen Gebäudes steht die Aquaponikanlage mit dem Gewächshaus im ersten Obergeschoss, der Fischzucht im Erdgeschoss und den technischen Anlagen im Keller. Mit Markthalle und Schulküche könnten Besucherinnen und Besucher die Vorzüge der Aquaponik direkt erfahren.
„In beeindruckender Weise widmet sich der Entwurf eines Infotainment Center mit gekoppelter Aquaponik-Forschungsstation der Thematik nachhaltiger Lebenskonzepte“, hebt die Jury hervor. Die architektonische Auseinandersetzung mit dem Thema habe prototypischen Charakter. „Die Integration in eine dörfliche Struktur wurde hervorragend durch die harmonische Einbettung in das Umfeld gelöst, nicht zuletzt auch deshalb, weil das Bauvolumen in die Typologie einer Scheune übersetzt und Holz als nachhaltiger und ortstypischer Baustoff konsequent eingesetzt wurden.“
Mit seinem Projekt „Gartenlabor – Urban Farming Riddagshausen“, das vom Institut für Baukonstruktion unter Professor Werner Kaag betreut wurde, setzte sich Leon Jakob Buttmann gegen 46 Mitbewerberinnen und Mitbewerber aus Niedersachsen durch. Weitere Studierende der TU Braunschweig erhielten Anerkennungen: Nadine Bösker für ihren Entwurf „Stadtbaustein/e - Rödingsmarkt Hamburg“ sowie Leon Kremer und Thilo Schlinker für „Art Lab Braunschweig“.
Zur Auszeichnung gratuliert auch das Department Architektur der TU Braunschweig. „Dieser Preis zeigt einmal mehr, dass die Braunschweiger Architekturstudierenden gerne den Wettbewerb suchen und dabei erfolgreich sind“, sagt Departmentsprecher Prof. Berthold Heinrich Penkhues. Erfreulich sei auch, dass Herr Buttmann in seinem prämierten Entwurf Sichtweisen der Baukonstruktionslehre des scheidenden Kollegen Prof. Werner Kaag zeigen konnte. „Wir freuen uns natürlich auch über die Arbeiten von Nadine Bösker, Leon Kremer und Thilo Schlinker, die für ihre Entwürfe eine Anerkennung bekommen haben. Einmal mehr eine gute Nachricht, dass unsere Studierenden bestens auf die Berufswelt vorbereitet sind“, sagt Prof. Penkhues weiter.
Der Lavespreis
Die Lavesstiftung lobt jedes Jahr den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Lavespreis aus. Ausgezeichnet werden Arbeiten mit hoher Qualität im Entwurf und hervorragenden Detaillösungen, die auch dem Aspekt der Nachhaltigkeit gerecht werden. Dies können Studienarbeiten der Bereiche Hochbau, Möbelbau, Innenausbau sowie Freianlagengestaltung sein. Teilnahmeberechtigt sind alle Studierenden der Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur an niedersächsischen Universitäten und Fachhochschulen.
Seit 2007 gibt es die Lavesstiftung, die bereits 1998 von der Architektenkammer Niedersachsen als „Stiftung zur Förderung des beruflichen Nachwuchses“ ins Leben gerufen wurde. Mit Bezug auf den königlichen Hofbaumeister Georg Friedrich Laves möchte die Stiftung den Bogen von der hannoverschen Tradition in die niedersächsische Zukunft des Bauens spannen. Laves (1788-1864) war als königlicher Baumeister fast 50 Jahre für den Hannoverschen Hof tätig und wird mit Schinkel (Berlin), von Klenze (München), Weinbrenner (Karlsruhe) und Moller (Darmstadt) zu den großen Baumeistern des Klassizismus in Deutschland gezählt.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der Lavesstiftung