Bei der Entsorgung radioaktiver Abfälle wurde sich in Deutschland auf eine Endlagerung in tiefen geologischen Formationen geeinigt. Um einen langfristig sicheren Einschluss zu gewährleisten, ist die günstige geologische Gesamtsituation am potenziellen Standort eine elementare Voraussetzung. Für die deutsche Endlagersuche werden dazu Steinsalz, Tonstein und kristallines Gestein als geeignete Wirtsgesteine in Betracht gezogen (BGE, 2020). Da sowohl eine Standsicherheit des Endlagers in der Betriebsphase, als auch ein langfristig sicherer Einschluss nachgewiesen werden müssen, werden für die Wirtsgesteine realitätsnahe Stoffmodelle benötigt, um das Verhalten möglichst genau zu prognostizieren.
Am Institut für Geomechanik und Geotechnik (IGG) der Technischen Universität Braunschweig liegt ein Forschungsschwerpunkt in der Salzmechanik. Steinsalzvorkommen lassen sich in flache und steile Lagerungsstätten unterteilen. Während Steinsalz in steiler Lagerung einen stark individuellen Aufbau aufweist, ist es in flacher Lagerung aufgrund der ursprünglichen Schichtung räumlich gut vorhersehbar, was bezüglich eines potentiellen Endlagers von Vorteil ist. Der geschichtete Aufbau ist außerdem ein Indiz dafür, dass Steinsalz entgegen der allgemeinen Auffassung ein mechanisch anisotropes Verhalten aufweist. Dazu wurden am IGG triaxiale Festigkeitsversuche an Steinsalz aus flacher Lagerung durchgeführt, welche die Annahme bestätigten [SCHAFFITZEL, 2017].
Durch die im Rahmen dieser Bachelorarbeit durchgeführte Versuchsreihe soll die Quantität der Ergebnisse erhöht und bisher gewonnene Erkenntnisse validiert werden. Um die Abhängigkeit des anisotropen Verhaltens von der Belastungsrichtung in Bezug auf die Schichtung zu untersuchen, werden Proben senkrecht und parallel zur Schichtung gefertigt. Insgesamt werden 18 triaxiale Kompressionsversuche bei niedrigen Mantelspannungen durchgeführt. Um ein tiefergehendes Verständnis für die Vorgänge im Salz während der Versuche und den daraus resultierenden Ergebnissen zu ermöglichen, wurden im Rahmen dieser Versuchsreihe erstmals auch Ultraschalllaufzeitmessungen durchgeführt. Da Ultraschallwellen empfindlich auf Risse und Hohlräume der Probe reagieren, können sie bei der Beurteilung des mechanischen Verhaltens helfen [MITTELBACH et al., 2012]. In dieser Arbeit werden dazu erste qualitative Erkenntnisse aufgeführt.
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