Wie können wir Braunschweigs Innenstadt weiter beleben? Was bringt unser Miteinander in der Stadt voran? Wie müsste ein temporärer Raum für Veranstaltungen aussehen? Mit diesen Fragen setzten sich Studierende der TU Braunschweig in einem vom Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig initiierten Architekturwettbewerb auseinander, der in Kooperation mit dem Department Architektur und dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) stattfand. Die Entwürfe sind jetzt im Architekturpavillon zu sehen.
Dabei entwickelten die Studierenden in ihren Entwürfen ganz unterschiedliche Pavillons: von einer mobilen, aufblasbaren Luftmembran über einen gelben Sonnenfächer mit verstellbaren Lamellen, der wie eine Skulptur wirkt und einem Pavillon aus Stampflehm bis hin zu einem Kubus aus alten Obstkisten, die zum vertikalen Garten werden und das Konzept der essbaren Stadt aufgreifen.
Wichtig war bei allen Entwürfen die Berücksichtigung des Themas Nachhaltigkeit. So kommen recycelte Materialien zum Einsatz, integrieren die Studierenden in ihren Arbeiten ausgemusterte Bahnschienen oder verwenden neue Verfahren des 3D-Drucks, mit denen der Verbrauch der Baustoffe reduziert werden kann.
Mentor*innen in Architekturbüros
Der Pavillonentwurf soll einerseits die Leistungen der Architekturstudierenden dokumentieren. Darüber hinaus soll das Projekt durch die Kooperation mit Braunschweiger Architekturbüros, die die Weiterarbeit an den Entwürfen jetzt professionell bis zur späteren Ausführungsplanung begleiten, die Architekturkompetenz Braunschweigs abbilden.
Zukünftiges Ziel ist die Teilnahme der zehn Teams von Studierenden und Architektinnen und Architekten an einem weiteren Wettbewerb. Für das daraus als Sieger hervorgehende Team ist nach aktuellem Planungsstand eine erste Realisierung auf dem Domplatz vorgesehen.
In den Sommermonaten soll der Pavillon als offener Raum unter anderem für Kulturveranstaltungen und Ausstellungen genutzt und damit ein Anziehungspunkt im Innenstadtbereich werden.
Ausstellung bis 10. Februar
Eine sechsköpfige Jury hat am 6. Februar 2023 die eingereichten Wettbewerbsbeiträge beurteilt und zehn Entwürfe ausgewählt. Die Studierenden konnten an der Jurysitzung teilnehmen und so Diskussion und Entscheidungsfindung verfolgen. Den zehn Siegerinnen und Siegern des Wettbewerbs wurden Architekt*innen renommierter Braunschweiger Architekturbüros als Mentor*innen zugelost. Die Entwürfe sind diese Woche bis einschließlich Freitag, 10. Februar im Architekturpavillon der TU Braunschweig, Pockelsstraße 4, täglich von 9 bis 18 Uhr öffentlich ausgestellt.
Das Kooperationsprojekt wird mit Mitteln der Europäischen Union – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt“ als Teil der Reaktion der EU auf die Covid-19-Pandemie finanziert.
Die Siegerinnen und Sieger (die Entwürfe entstanden zum Teil als Partner*Innenarbeit):
Emre Ertual und Hazel Gül, Ronja Gutermann, Marie Röpke, Luisa Hartmann, Kim-Sophie Stichnoth, Ioannis Kefalas, Nikolaus Hildebrandt, Friedrich Mühlmann und Josepha Zadow, Christopher Freier und Merlin Poschmann, Marc-André Tiede
Die teilnehmenden Architekturbüros:
hsv-architekten bda, Ahola Architekten, OTTINGERARCHITEKTEN, KPN Architekten BDA | Architektur +Freiraum, Stauth Architekten, springmeier architekten, WELPvonKLITZING Architekten + Stadtplaner, GIESLER Architekten, Ahad Architekten BDA, jensenundhultsch architekten
Die Jury:
Prof. Dr. Anja Hesse (Stadt Braunschweig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft), Cornelia Götz (Dompredigerin), Julia Hidde (BDA Braunschweig), Prof. Dr. Julian Busch (Berlin), Prof. Fahim Mohamadi (Stuttgart), Prof. Wolfgang Schulze (Kassel).
Kontakt
Prof. Berthold H. Penkhues
Hajo Seevers
Technische Universität Braunschweig
Institut für experimentelles Entwerfen
Pockelsstraße 4
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-2517
E-Mail: b.penkhues(at)tu-braunschweig.de
E-Mail: h.seevers(at)tu-braunschweig.de
www.iex-bs.de
Meldung von Bianca Loschinsky im MAGAZIN der TU Braunschweig