Die Jury schreibt in Ihrer Begründung: „Der Entwurf beschäftigt sich mit einer der wichtigsten Fragestellungen für eine nachhaltige Bauwirtschaft: Vor allem Bauten aus den 1960er und 1970er Jahren werden aktuell großzügig abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Ein behutsamer Umgang mit dem Bestand und gleichzeitig eine moderne Interpretation des interkulturellen und interdemografischen Zusammenlebens in Berlin führen nicht nur dazu, dass viel Wohnfläche durch Aufstockung und horizontale Erweiterung (beides in Holzbauweise) ergänzt wird, sondern auch, dass Begegnungsflächen für die Bewohner*innen und den gesamten städtischen Kontext entstehen.“
Jan Ihnken Funk über seinen Entwurf: "Der identitätslose Zeilenplattenbau der 60er/70er Jahre beinhaltet aneinander gesetztes anonymes Wohnen, in immer wiederkehrenden Grundrisstypologien, die der aktuellen Zeit nicht mehr angemessen sind. Die Antwort hierauf ist es, pro Zeilenbau eine neue Identität zu schaffen, die, die Zeilenbauten programmatisch neu belegen. Sie sind nicht festgeschrieben & können bei einer Transformation auf ein anderes Grundstück den örtlichen Begebenheiten angepasst werden. Jedoch ist es wichtig, dass neue Identitäten different zueinander sind, um so die Bewohnerschaft des neu geschaffenen zu erweitern, jedoch aber auch erhalten zu können. Auf dem Grundstück an der Heinrich-Heine-Straße in Berlin Mitte wurden so vier neue Identitäten geschaffen, die sich raumprogrammatisch & in ihrer Ausformulierung voneinander abgrenzen, jedoch durch bestimmte wiederkehrende Elemente auch annähern. Grundsätzlich ist der Anspruch des gesamten Transformationsprozesses, so wenig wie möglich an der bestehenden Substanz & Struktur verändern zu müssen, um den größtmöglichen Einfluss auf eine neue qualitative Wohnsituation zu erreichen."
Wir gratulieren!
... und erinnern alle anderen Absolventinnen und Absolventen der letzten Semester daran, dass man laufend Arbeiten beim Campus Masters Award (und weiteren!) anmelden kann...
Hier geht es zur Einreichung: