Damit setzt sich eine beeindruckende Serie fort: Léonie Köhler hatte den Award 2019 für ihren am IIKE (heut: IKE) bei Prof. Roth entstandene Masterthesis gewonnen, Gerburg Brilling für ihre Masterthesis bei Prof. Staab 2020 und das Team Guisong Zhang & Mengyue Feng 2021 für ihre am IDAS bei Prof. Grüntuch-Ernst vorgelegte Arbeit.
Die jetzt ausgezeichnete Arbeit "Transformation & Wandel" von Antonia Hoffmeier beschäftigt sich mit dem Thema zukunftsorientiertes Wohnen an der Rhume.
„Unter dem Druck der demografischen Entwicklung wird die Bevölkerung [von Ruhmspringe) zum Zusammenrücken bewegt, werden Bürger für ortsgebundene Brainstorming-Prozesse mobilisiert, boomen Denkfabriken und Ideenwerkstätten. Statt Kinder werden Ideen darüber in die Welt gesetzt, wie das Lebensumfeld auf dem Lande mit immer weniger Kindern und immer mehr alten Menschen lebenswert bleiben kann. In Rhumspringe werden die Probleme schon beim Durchfahren des Dorfes o!ensichtlich – durch Industriebrache und Leerstände. Der große Wurf zur Nachnutzung der Papierfabrik ist bislang nicht gelungen, das Rhumehotel im Ortskern steht seit Jahren leer, bleibt bei Zwangsversteigerungen ein Ladenhüter und verkommt langsam zur Bauruine (...) .“ schreibt Kuno Mahnkopf 2011 im Göttinger Tageblatt.
Gesellschaftliche Veränderungen finden permanent statt und sind nicht neu für uns. Das Wohnen muss stetig auf diese Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und deren Konsequenzen reagieren. Im Zuge der Arbeit wird, basierend auf den gesellschaftlichen Veränderungen, die ehemalige Harzer Papierfabrik transformiert und ein zukunftsorientiertes Wohnkonzept entwickelt, welches auf die veränderten individuellen Lebensverhältnisse reagieren und dem Wunsch nach Gemeinschaft nachkommen soll.
Die Jury schreibt in ihrer Begründung zu Antonia Hoffmeiers Arbeit: "Demografischer Wandel, fehlende wirtschaftliche Attraktivität, Industriebrachen und Leerstand sind Probleme, mit denen viele ländliche Regionen zu kämpfen haben. Letzteres bietet jedoch auch häufig das Potenzial, Dörfer zukunftsfähig umzugestalten. Der Umbau der alten Papierfabrik ist in diesem Entwurf sehr gelungen, belebt den alten Industriestandort wieder und geht einfühlsam auf die Umgebung ein. So wird der Fluss der Rhume in die neue Therme integriert. Die Energiequelle zur Erwärmung des Wassers bleibt jedoch o!en. Gesundheit und Wohlbefinden aller Generationen, aber besonders im Alter waren in diesem Entwurf vordergründig. Die Charakterisierungen und grafischen Darstellungen des Projekts spiegeln dies ebenfalls wider. Mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Bedürfnisse und zukünftige Veränderungen wurde eine zeitgemäße und zukunftsfähige Wohnlandschaft geschaffen."
Mehr über Antonia Hoffmeiers Arbeit auf der Seite des Heinze Awards:
Ausgezeichnet wurde auch die bei Prof. Matthias Karch am IMD entstandene Masterthesis Finisterre von Pascal Kapitza, die wir bereits im Zusammenhang mit dem BDA-SARP-Award hier vorgestellt haben. Seine Arbeit auf den Seiten des Heinze Awards:
Beide Arbeiten sind auch im Band MasterThesis 21|22 zu finden.
Die Meldungen zu den Heinze-Awards der vergangenen Jahre finden Sie hier:
2021: IDAS | Heinze Award für Guisong Zhang & Mengyue Feng
2020: IAD | Gerburg Brilling gewinnt den Heinze ArchitektenAWARD 2020 "Nachwuchsarbeiten"
2019: IIKE | Erster Preis für Léonie Köhler!