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ZeBra-Forschungsbau für europaweit einmalige Brandexperimente übergeben

Hinter der dunklen Fassade des neuen Forschungsbaus an der Beethovenstraße am Campus Ost der TU Braunschweig verbergen sich spektakuläre Großforschungsgeräte für das Zentrum für Brandforschung (ZeBra). Mit ihnen kann das Brandverhalten neuartiger Bauweisen mit nachwachsenden Rohstoffen und von Produkten der Energiewende erforscht werden. Jetzt wurde der Schlüssel zum ZeBra vom Gebäudemanagement GB3 an Professor Jochen Zehfuß vom Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz übergeben.

Das Team vom Fachgebiet Brandschutz ist bereits seit der bauaufsichtlichen Schlussabnahme Ende letzten Jahres im Gebäude, um die Einrichtung der Großforschungsgeräte voranzutreiben. Bereits im Sommer sind die ersten Brandversuche geplant. Im Herbst folgt dann die feierliche offizielle Eröffnung des Forschungsbaus.

Torsten Markgräfe, Leiter des Gebäudemanagements betonte bei der Schlüsselübergabe: „Der Forschungsbau ist ein Unikat. Es gibt keine Standards oder Vorbilder, auf die wir zurückgreifen konnten.“ Der Bau von Forschungsgebäuden ist jedes Mal eine Herausforderung. Sie werden maßgeschneidert für das jeweilige Forschungsvorhaben geplant und umgesetzt. Für das ZeBra gilt dies insbesondere, da die technische Ausstattung mit den Großgeräten und der Rauchgasreinigung hoch komplex und höchst anspruchsvoll ist.

Herausfordernde Forschungsbauten

„Das Gebäude ist trotz Pandemie, Energiekrise, Materialengpässen und weiterer Herausforderungen quasi in letzter Minute fristgerecht fertig geworden. Das war eine super Teamleistung“, freut sich Torsten Markgräfe und bedankt sich sowohl beim Nutzerteam bestehenden aus Olaf Riese und Bernward Schönteich sowie bei seinem Team zu welchem Doris Robert, Simon Hartenberger für den Hochbau und bei Stephan Kufka, Detlev Böthführ, Thomas Joachim für die Technischen Gewerke gehören. „Die Realisierung des Forschungsbaus war eine hochspannende Aufgabe, die Anforderungen der Wissenschaftler*innen mit der architektonischen Qualität zusammenzubringen und umzusetzen“, schildert die Projektleiterin des GB3, Doris Robert.

Kontakt

Torsten Markgräfe

Technische Universität Braunschweig
Leiter des GB 3 – Gebäudemanagement
Spielmannstraße 10
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-4404
E-Mail: gb3(at)tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/gb3

Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß

Technische Universität Braunschweig
Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz
Fachgebiet Brandschutz
Beethovenstraße 52
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-5590
E-Mail: j.zehfuss(at)ibmb.tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/ibmb

Beitrag von Regina Eckhoff aus dem MAGAZIN der TU Braunschweig

Der Forschungsbau, der in der Beethovenstraße am Campus Ost beheimatet ist, gliedert sich in drei Gebäudeteile: ein zweigeschossiger Büro- und Messraumriegel, eine 23 Meter hohe Experimentierhalle, und die 16 Meter hohe Halle für die Rauchgasreinigung. Die Baukosten, die im Rahmen des Programms von Bund und Land zu je 50 Prozent finanziert werden, belaufen sich auf 23,88 Millionen Euro. Fast die Hälfte der Kosten in Höhe von 10,88 Millionen Euro entfallen auf die aufwändigen Großgeräte und Einrichtungen. Der Forschungsbau ZeBra ist die erste Fertigstellung eines Neubaus der TU Braunschweig seit der Übertragung der Bauherreneigenschaft durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

Europaweiter Leuchtturm

Professor Jochen Zehfuß, Leiter des Fachgebiets Brandschutz des Instituts für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz und designierter Sprecher des ZeBra, dankte dem Gebäudemanagement für die Realisierung des Forschungsbaus. Dessen Planungen mit den ersten Überlegungen begannen bereits 2015, es folgten Beantragung und Begutachtung bis zur Genehmigung 2020 durch den Wissenschaftsrat. „Nun ist das ZeBra fast fertig und wir können demnächst mit unseren spektakulären Brandversuchen beginnen und so zu einem europaweiten Leuchtturm werden, der die TU Braunschweig strahlen lässt“, so Professor Zehfuß.

Das Herzstück des ZeBra sind die beiden Großkalorimeter mit einem Fassadenprüfstand und für Freibrandversuche, wie zum Beispiel von Fassaden, Elektrofahrzeugen und auch Bussen. Mit den Großgeräten, die europaweit einzigartig sind, können Brände im Realmaßstab detailliert vermessen und analysiert werden. „In der Experimentierhalle mit den Großgeräten lassen sich zukünftig Antworten auf einzigartige Fragestellungen der Brandforschung finden“, so Professor Zehfuß.