Unconscious Biases nennt man unbewusste Wahrnehmungs- oder Urteilsverzerrungen. Diese basieren auf Vorurteilen oder stereotypen Annahmen, die Personen über bestimmte Gruppen von Menschen haben. Biases entstehen oft aus persönlichen Erfahrungen, der sozialen Umgebung oder den Medien und beeinflussen unsere Entscheidungen und Interaktionen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Der sogenannte Affinity Bias oder Mini-Me Effekt beschreibt beispielsweise die unbewusste Neigung, Personen mit ähnlichen Merkmalen, Eigenschaften oder Erfahrungen - wie ein Studium oder Forschungsaufenthalt an derselben Universität - zu bevorzugen (Domsch et al. 2019, S. 151). Ein weiteres Beispiel ist der Confirmation Bias (Bestätigungsfehler), dieser beschreibt die selektive Interpretation oder Wahrnehmung von Informationen, die bestehende Überzeugungen oder Hypothesen bestätigen. Wichtige Informationen, die im Widerspruch stehen, können ignoriert oder abgewertet werden (Domsch et al. 2019, S. 61).
Unconscious Biases sind menschlich und unvermeidbar. Der bewusste Umgang mit Verzerrungen und die Auseinandersetzung mit Biases sind daher besonders wichtig, um z. B. Personaleinstellungen und Leistungsbewertungen von Mitarbeitenden und Studierenden chancengerechter und fairer zu gestalten.
1 Domsch, Michel E.; Ladwig, Désirée; Weber, Florian C. (2019): Vorurteile im Arbeitsleben. Unconscious Bias erkennen, vermeiden und abbauen. Berlin, Germany, Heidelberg: Springer Gabler.
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Auf der Webseite von Project Implicit können Sie Selbsttests zu unbewussten Assoziationen (Implicit Association Test IAT) durchführen.
Auswahlmöglichkeiten bestehen u.a. zu Gender, Alter, Behinderung, Religion
Zum Selbsttest „Implicit Association Test (IAT)“ des Project Implicit (nur auf Englisch verfügbar)
Das Project Implicit – eine non-profit Organisation mit dem Schwerpunkt auf internationaler Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftler*innen – wurde 1998 gegründet und beschäftigt sich mit „implicit social cognition“. In 2011 ging es online und wird aktuell von Dr. Bethany Teachman (University of Virginia) and Dr. Matt Nock (Harvard University) geleitet.
Hier können Sie mehr über das Projekt und seine Ziele erfahren
Strategische Hochschulentwicklung - Diversity Policies
Zentrale Gleichstellungsbeauftragte - Leitung Stabsstelle Chancengleichheit
Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an YouTube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Privacy
Das dreiminütige Video sowie ein schriftliches Briefing über Unconscious Bias wurden von Prof. Uta Frith adaptiert und stellen Schlüsselkonzepte sowie die aktuelle akademische Forschung über unbewusste Vorurteile vor, um Mitglieder von Auswahl- und Ernennungsgremien der Royal Society auf potenzielle Voreingenommenheit aufmerksam zu machen.
Welche Faktoren beeinflussen die Beurteilung von Bewerber*innen?
Das von der Universität Heidelberg entwickelte Online-Tutorial identifiziert drei Themenbereiche, in denen Gender Bias eine entscheidende Rolle spielen: Individuelle Karrierewege, die Leistungsbewertung in der Wissenschaft sowie wissenschaftliche und überfachliche Kompetenzen. Personen können sich zur Wirkung von Gender-Bias in diesen Zusammenhängen informieren und Handlungsempfehlungen zur Vermeidung von genderbezogenen Verzerrungseffekten kennenlernen.
Das Imperial College London bietet ein 45-minütiges E-Learning in drei Sections: Overcoming Unconscious Bias, Unconscious bias in Education, Unconscious Bias in the workplace. Der Kurs (Videos & kurze Texte) bietet einen nicht wertenden Ansatz, um zu verstehen, wie unbewusste Voreingenommenheit am Arbeitsplatz wirkt und wie sich Vorurteile auf Einzelne und die Organisation auswirken können. Der Kurs ist frei zugänglich und bietet allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern, neue Informationen zu erlernen, Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit zu identifizieren und individuelle und organisatorische Vorurteile anzugehen.