Hallo zusammen,
in diesem letzten Teil meines Blogeintrags möchte ich ein persönliches Fazit ziehen und darüber nachdenken, ob ich die Arbeit im IT-Service-Desk anderen empfehlen würde.
Lassen Sie uns mit meinen persönlichen Erfahrungen beginnen. Wenn man neu anfängt, erhält man viel Unterstützung, nicht nur von den festen Mitarbeitern, sondern auch von den über 15 HiWis, die ebenfalls im Service-Desk arbeiten. Neben der gründlichen Einarbeitung sitzt man in den ersten Schichten neben einem erfahrenen HiWi, der einem hilft und Tipps gibt. Außerdem habe ich persönlich mich nie überfordert gefühlt, da es immer Ansprechpartner gab, die einem bei Problemen helfen.
Allerdings fand ich den Telefondienst und die direkte Interaktion mit den Kunden gewöhnungsbedürftig. Hier ist man in direktem Kontakt mit Menschen, die Probleme haben und oft eine schnelle Lösung erwarten. Egal, wie sich die andere Person verhält, man muss höflich und professionell bleiben, was in manchen Fällen schwierig sein kann. Doch durch diese Erfahrung lernt man, besser mit anderen Menschen zu kommunizieren, sich klarer auszudrücken und mit neuen Situationen umzugehen. Denn auch wenn 95% der Anfragen immer dieselben sind, gibt es regelmäßig Probleme, bei denen man zunächst ratlos ist.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Flexibilität bei der Arbeitszeit. Man kann angeben, an welchen Tagen und zu welchen Zeiten man arbeiten kann. Wenn beispielsweise freitags keine Zeit zur Verfügung steht, werden einem auch keine Schichten zugeteilt.
Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass das Arbeitspensum teilweise stark schwankt. An manchen Tagen hat man viel zu tun, es kommen gefühlt alle paar Minuten neue Tickets herein und das Telefon hört nicht auf zu klingeln. An anderen Tagen dagegen ist weniger los, und man hat mitunter sehr wenig zu tun.
Was man außerdem erhält, ist Einblick in die IT-Administration und wie sie in einem Unternehmen funktioniert. Man kommt mit verschiedenen Bereichen der Informatik in Berührung, da alle Anfragen zunächst vom Service-Desk bearbeitet werden. Aber die wertvollste Erfahrung ist wahrscheinlich der direkte Kundenkontakt. Hier lernt man, wie man besser mit Kunden und Kollegen in anderen Abteilungen kommuniziert.
Im Grunde kann ich diesen HiWi-Job anderen Studierenden empfehlen. Denn man kann seine Arbeitszeiten weitgehend selbst wählen, und die Arbeit ist in der Regel machbar, da man auf Hilfe zählen kann. Außerdem lernt man, besser mit anderen zu kommunizieren, was meiner Meinung nach eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, die man haben kann.
Allerdings ist dieser Job nicht für jeden geeignet. Man muss damit rechnen, dass man am Telefon manchmal beleidigt oder angeschrien wird. Manche Anrufer reagieren sehr allergisch, wenn man nicht sofort eine Lösung für ihr Problem parat hat. Auch wenn eine andere Abteilung für eine Anfrage lange Zeit braucht oder Änderungen an der IT-Infrastruktur vorgenommen werden, ist der IT-Service-Desk oft die erste Stelle, an der Frust abgelassen wird. Dies geschieht nicht ständig, aber es kommt gelegentlich vor. Wenn man damit nicht umgehen kann, ist dieser HiWi-Job möglicherweise nicht zu empfehlen.
Alles in allem kann ich diesen Job an die Studierenden empfehlen, welche damit umgehen können, dass Anrufe manchmal unfreundlich sein können.
Das war jetzt schon der letzte Teil meines Blogeintrags, daher danke fürs Lesen und wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch gerne per Mail an p.erlei@tu-braunschweig,de.
Viele Grüße
Philipp