Hallo liebe Mitstreiter,
auch ich möchte euch von meinen uniexternen Tätigkeiten berichten. Meine Aktivitäten beschränken sich dabei nicht auf ein einziges Unternehmen. Als Freelancer akquiriere ich eigenständig Projekte bei verschiedenen Kunden. Der Themenbereich konzentriert sich auf Projekte im Bereich CRM und Internetmarketing. Dabei decke ich sowohl operative als auch strategische Aufgaben ab.In meinen drei Beiträgen möchte ich über verschiedene Projekte berichten (zweiter Post) aber auch über die Freelance-Tätigkeit an sich (dritter Post). Zuvor stelle ich euch in diesem Post ein größeres Projekt im Detail vor. Aber Stopp! Warum eigentlich Freelancing?!
WARUM FREELANCING?
Freelancing ist für mich ein Job-Modell, das speziell für Studenten viele Vorteile hat. Man kann arbeiten wann und wo man möchte. Die Bezahlung ist relativ gut. Auf der anderen Seite hat man aber auch keine Sicherheit, ob man in den nächsten Monaten genug Arbeit hat. In jedem Fall ist es eine spannende Alternative und ich freue mich, sollte ich die eine oder den anderen vom Freelancertum begeistern können. Alles was ihr braucht ist ein Gewerbeschein für etwas mehr als 30 Euro und nun ja… einen Kunden. Aber dazu später mehr.
BEIM KUNDEN
„Schön, dass so viele zum heutigen Workshop gekommen sind! In den nächsten zwei Stunden werden wir gemeinsam erarbeiten, was Euer Unternehmen im Kern ausmacht.“
So oder so ähnlich begann der initiale Workshop des Projekts zur Überarbeitung der Website eines Braunschweiger Softwareberatungsunternehmens . Der Webauftritt sollte komplett überarbeitet werden. Dabei sollte dieser nicht nur ein moderneres „Look and Feel“ erhalten, sondern auch inhaltlich näher an der Sprache des Kunden sein und das Unternehmen auf den Punkt bringen. In gewisser Weise hat eine Website auch immer die Funktion einer Strategiedefinition. Nur das sie öffentlich zugänglich ist und nicht in irgendwelchen Ordnern schlummert. Um das hinzukriegen, wurden am Projektanfang verschiedene Workshops auf strategisch/normativem Level durchgeführt, um wesentliche Aspekte der Marketingstrategie herauszuarbeiten. Darauf aufbauend konnte dann der „Makroflow“ in Form verschiedener Wireframes zur groben inhaltlichen Struktur der Website entwickelt werden. Im nächsten Schritt wurden diese dann in visuelle Designs und letztlich technisch mittels eines Content-Management-Systems umgesetzt. Außerdem wurden die verschiedenen Inhalte erarbeitet und eingetragen.
TEAMARBEIT
Glücklicherweise musste ich nicht alles alleine machen. In den Workshops war meine Rolle die eines Moderators. Die inhaltliche Arbeit wurde also in erster Linie von den Unternehmensvertretern selbst übernommen. Da die Website relativ umfangreich werden sollte, wurde die technische Umsetzung von einem anderen Freelancer übernommen, sodass ich mich außerhalb der Workshops ganz auf Konzepte, Design und Inhalte konzentrieren konnte. Zusätzlich wurde noch eine Agentur eingebunden, die Fotos für die Website von den Mitarbeitern aber auch von Braunschweig anfertigte.
ERGEBNIS
Am Ende des Projekts wurde eine neue Website veröffentlicht. Diese folgt nun einem neuen Ansatz, das Unternehmen zu präsentieren und hat ein komplett überarbeitetes visuelles Gewandt. Sie basiert auf dem Content-Management-System NEOS. Konzeptionell ist sie so aufgebaut, das weitere Kommunikationskanäle problemlos angeschlossen werden können, um die Customer Journey nach und nach zu vervollständingen. So wurden neun Landingpages implementiert, die bestimmte Themenbereiche präsentieren und sich an bestimmte Kundengruppen richten. Auf diese Themenseiten kann von E-Mails, Social Media, Flyern oder anderen Kanälen verlinkt werden. Die inhaltliche Besonderheit besteht darin, konsequent den Kunden (also die Kunden meines Kunden 😉 ) in den Vordergrund zu stellen. Es ist nicht mehr in erster Linie von den Leistungen und Kompetenzen des Auftraggebers die Rede sondern von Herausforderungen und Zielen des Kunden des Auftraggebers.
HERAUSFORDERUNGEN UND LESSONS LEARNED
Auch wenn das Projekt recht zügig begann und die ersten überwiegend konzeptionellen Arbeitspakete ruckzuck abgearbeitet waren, so kam das Projekt nach einigen Monaten doch etwas ins Stocken. Die Ursache: Das, wofür ein Unternehmen steht, so in Worte zu fassen, dass es allen Beteiligten gefällt, ist eine recht anspruchsvolle Aufgabe. Viele Treffen waren nötig, um gemeinsam die Texte zu schreiben und um die richtigen Formulierungen zu ringen. Zusätzlich wurde bei vielen konzeptionellen Dingen erst im Projektverlauf deutlich, wie sie final ausgestaltet werden sollten. Bereits getroffene Entscheidungen wurden so manchmal revidiert und auf Basis des gewonnenen Wissens neu entschieden. Eine weitere Herausforderung war die Rollendefinition im Projekt. War mein Selbstverständnis zunächst, vor allem als Webdesigner tätig zu sein, so wurde die Verantwortung sukzessive ausgeweitet und umfasste nach kurzer Zeit auch die Projektkoordination und -kommunikation. Meine Aufgabe war es beispielsweise auch mit dem Webentwickler zu sprechen und seine Arbeit zu planen und zu kontrollieren. Dieser Wandel der Rollendefinition führte in den ersten Phasen der Projektdurchführung zu dem einen oder anderen Konflikt. Nach offenen Aussprachen konnten sie aber schnell aus der Welt geräumt werden.Neben Erkenntnissen, wie man Projekte koordiniert, in Projekten kommuniziert, aber auch die operativen Aufgaben wie das Webdesign besser erledigen kann, ist es schön zu sehen, dass einem von anderen Projektbeteiligten persönliche Wertschätzung entgegen gebracht wird. Die beiden Geschäftsführer sind schon seit über 20 Jahren in der Branche tätig und waren dennoch bereit, Impulse von einem Studenten anzunehmen, der zum damaligen Zeitpunkt nicht einmal einen Bachelorabschluss hatte.