Im letzten Teil meines Berichts will ich nochmal die Vielseitigkeit meines Praktikums hervorheben. Da ich im Projektmanagement tätig war, hatte ich viel im strategischen und taktischen Bereich des Behältermanagements zu tun. Etwa zur Mitte meines Praktikums, als ich bereits einen guten Überblick über das Projekt und im Speziellen das System hatte, erhielt ich die Möglichkeit eines Einblicks in die Operative. Zur Einführung des Systems war eine Info-Mail eingeführt worden an die sich Lieferanten und Mitarbeiter wenden konnten, wenn Sie Probleme jeglicher Art mit dem System hatten. Die Betreuung dieser Info-Mail wurde mir übertragen, sodass ich als Bindeglied zwischen den Benutzern und den Betreibern des neuen Systems fungierte.
Hierbei galt es als erstes die gemeldeten Probleme zu kategorisieren. Handelte es sich um ein Verständnisproblem, einen Anwendungsfehler, falsche Stammdaten oder technische Schwierigkeiten? Im Laufe der Zeit entwickelte ich einen Lösungskatalog, der es mir ermöglichte zahlreiche Anfragen selbstständig zu lösen und so schnell Hilfe anzubieten.
Bei einigen Problemen galt es den richtigen Ansprechpartner ausfindig zu machen und diesem das Problem darzustellen und zu übergeben. Diese Fälle mussten entsprechend nachverfolgt werden, um die Bearbeitung sicherzustellen.
Ein wichtiger Teil der Arbeit war es, die neu eingeführten Prozesse zu schulen und deren Einhaltung zu forcieren. Aufgrund der Fülle an neuen Aufgaben kam es mitunter zu nicht autorisierten Prozessen, die in der Folge zu Verwirrung und nicht abgestimmtem Verhalten geführt haben. Hier habe ich die Prozesse häufig nochmal mit den Prozessteilnehmern besprochen. In diesem Rahmen kamen auch etwaige Prozesslücken auf, die es zu schließen galt, was ich dann in Absprache mit den Beteiligten getan habe.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass meine Zeit bei BMW im Praktikum mich sowohl fachlich als auch methodisch stark vorangebracht hat. Neben den Kenntnissen und Mechanismen des Behältermanagements, habe auch mein logistisches Wissen aufgefrischt und neue Aspekte kennengelernt. Zudem habe ich erste Erfahrungen im Projektmanagement gesammelt, was mir vor allem aufgrund der Vielseitigkeit der Aufgaben und der Vernetzung mit anderen Abteilungen Spaß gemacht hat. Ich kann es jedem nur empfehlen im Rahmen seines Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln. Nicht nur hat man die Möglichkeit an der Universität gelehrte und gelernte Konzepte in der Praxis zu sehen und anzuwenden. Man sieht auch, dass viele genutzte Werkzeuge entweder Abwandlungen vorhandener Ideen sind oder aus eigenen Überlegungen von Mitarbeitern entstehen. Somit erfährt man Dinge, die das universitäre Studium nicht abdecken kann. Auch die Art der zu lösenden Probleme und die Schritte, die man unternehmen muss, um sie zu lösen, macht einen um viele Erfahrungen reicher.
Als kleine Orientierung will ich euch noch die Vorlesungen aus meinem Masterstudium nennen, die im Praktikum besonders hilfreich waren. Gerade vor dem Hintergrund meines logistischen Praktikums war die Vertiefung Produktion und Logistik mit der Vorlesung Supply Chain Management sehr sinnvoll. Die dazu angebotenen Softwaretoolübungen vermitteln Inhalte, die im Praktikum oder auch in Abschlussarbeiten hilfreich sind. Im wirtschaftsinformatischen Bereich waren für mich vor allem die Inhalte aus Intelligent Data Analysis nützlich, da Datenanalysemethoden vorgestellt werden, die einem regelmäßig begegnen. E-Services fand ich aufschlussreich, da wichtige Konzepte zur Umsetzung von E-Services in Zukunft immer wichtiger werden und mir bei der Erstellung der Schulungsunterlagen geholfen haben. Bei diesem Thema habe ich mich auch oft an die Inhalte aus Mensch-Maschine-Interaktion erinnert, da hier auch auf die Vermittlung von Wissen und intuitiver Gestaltung eingegangen wird.