Um dieses System für die Abteilung interessant zu machen, suchte ich mir zunächst einzelne Unterstützer, … die geheimen Prozessoptimierer, … die Undercover-Rebellen des Informationsmanagements. Als ich davon zwei gefunden hatte, setze ich einen Prototyp auf, den ich dann noch weiteren Kollegen und letztendlich der Abteilungsleitung selbst präsentierte. Und auch wenn hier die Vorteile ganz klar auf der Hand lagen, bestanden Befürchtungen auf der anderen Seite: Zum einen die Transparenz – dass jeder sehen kann, was der andere macht. Und zum anderen die Messbarkeit – dass also auch ersichtlich ist, wer wieviel gemacht hat (auch in Hinblick auf Human Resources). Hier zu überzeugen hat viel Anstrengung gekostet. Der Paradigmenwechsel hin zu offenen und vernetzten Organisationen ist halt noch nicht überall vollständig ausgeprägt. Nichtsdestotrotz wurde das System für den Teilbereich Studierende produktiv geschaltet und eingesetzt – zur großen Freude einiger Mitarbeiter.
Darüber hinaus gab es noch weitere Organisationseinheiten der Hochschule, die eine Art Support betrieben und an der Nutzung des neuen Systems interessiert waren. Letztendlich hat sich mein Hauptaufgabenbereich über einen Zeitraum gewandelt und ich war zunehmend damit beschäftigt, Schulungen in unterschiedlichen Abteilungen der Hochschule zu erteilen. Und während des Schulens ist mir immer wieder eines bewusst geworden: Begeisterung und Vertrauen sind die Schlüssel zum Erfolg. Wenn man die Schulungsteilnehmer für etwas begeistern und von der Sache überzeugen kann, fällt den Teilnehmern das Erlernen sehr viel leichter und das Arbeiten mit dem System macht gleich mehr Spaß.
Ich freue mich darüber, die Hochschule „nicht nur“ mit einem Bachelor verlassen zu haben, sondern gleich die theoretisch erlernten Fähigkeiten des Wirtschaftsinformatikers an der Organisation selbst ausgeübt und angewendet zu haben. Hierzu gehörte die System- und Prozessanalyse, eine Systemsauswahl, das Vorstellen und Präsentieren, das Überzeugen, die Produkteinführung, das Begleiten und Schulen von Mitarbeitern und ein kontinuierlicher diplomatischer Einsatz zur Lösung der politischen Aspekte.