Ihr wollt es – ihr bekommt es. Denn wir finden es auch gar keine so schlechte Idee.
Praktikum Wirtschaftsinformatik im Master
Im Masterstudium Wirtschaftsinformatik ist es, nun auch akkreditiert und in der Prüfungsordnung, möglich ein Praktikum einzubringen. Im neuen Modul „Methoden der Wirtschaftsinformatik“. Dieses war bislang mathematischen Methoden vorbehalten, nun wollen wir auch Ansätzen der Praxis und schrittweise empirischen oder sozialwissenschaftlichen Methoden einen Platz einräumen.
5 Leistungspunkte. Das sind 150 Stunden. Und das ist, wenn man etwas Zeit für die „Nutzbarmachung“ dessen, was man so gelernt hat hinzunimmt, ein Monat Praktikum (oder vier Wochen).
Vorteile vom Praktikum Wirtschaftsinformatik im Master
Wir sehen ein Praktikum als eine Chance, etwas über Unternehmen zu lernen. Und das nicht nur für sich selber, sondern ebenso von und mit anderen – die eben auch ein Praktikum Wirtschaftsinformatik machen. Wir haben das, was man so lernen kann in einer ersten Sitzung zum Praktikum zusammen gestellt (Foto und unten genauer erklärt. Das hat zwei Folgen:
- Jegliche praktische Arbeit, in welcher zu diesen Themen etwas mitgekriegt hat, kann als Praktikum gewertet werden (außer man brauchte sie für einen vorherigen Abschluss, das geht leider generell nicht). Das heißt, wir legen weniger Wert auf „Expliziertes“ und „als Praktikum ausgezeichnetes“ als darauf, dass man so etwas wie bestimmte Qualifikationsziele erreicht.
- Wir berichten über das, was wir an Erfahrungen und Kenntnissen gewonnen haben – hier in diesem Blog, ungefähr 3 oder 4 Mal. Das führt für den einzelnen Praktikanten dazu, dass er sich bewusst macht, was er tut, was er lernt und was er sich dabei denkt. Für alle Wirtschaftsinformatik-Studierenden ist das eine Quelle, durch die man mitkriegt, wie die Praxis der Wirtschaftsinformatik aussieht. Win-Win. Dafür kein papierner Praktikumsbericht, den sowieso keiner (jedenfalls meist nur einer) liest.
Für dieses Semester ist die Veranstaltung zum Praktikum Wirtschaftsinformatik bereits angelaufen, sie hat jeweils einen Kick-off und einen abschließenden Präsentationstermin, bei dem man kurz reflektiert, was man insgesamt aus dem Praktikum Wirtschaftsinformatik mit nimmt (und dazu natürlich auch die bereits geschriebenen Blog-Beiträge nutzt) und auf den man sich noch etwas weiter gehend vorbereitet, indem man sich überlegt, was man von den anderen gerne erfahren möchte. Das können andere Erfahrungen oder auch ein Abgleich von dem sein, was man selber erlebt hat. So, dass wir zu diesem Termin auch zu einer sinnhaften Diskussion gelangen.
Was bringt das Praktikum Wirtschaftsinformatik im Master ?
Was ist es nun, was wir aus einem Praktikum mit nehmen wollen? Drei Aspekte, die mit dem Unternehmen zu tun haben: über Organisationen, über Praxis generell und Soziales. Und ein weiterer Aspekt „Persönliches“.
- Organisationen:
Wir erhalten Einblick in die Strukturen von Organisationen, in Entscheidungswege und Arbeitsweisen. Wir verstehen, wie Unternehmen sich organisieren, wieviel „Bürokratie“ dazu nötig ist und wir können reflektieren, wie wir uns hier zurecht finden können. Im Vergleich mit anderen Studierenden erkennen wir vielleicht, dass verschiedene Organisationen unterschiedlich „ticken“ und können so besser entscheiden wo wir „hinwollen“. - Praxis:
Unter Praxis fällt das, was die Theorie vielleicht von der Praxis unterscheidet und das, was die praktische Umsetzung des Gelernten ausmacht. Im Theorie-Praxis-Vergleich beispielsweise, Einblicke dazu, was speziell das „Informationsmanagement“ in Unternehmen ist: Welche Rolle die IT spielt, wo das Nachdenken über Technologien angesiedelt ist und ob die Sicht auf ein E-Business, wie wir sie lernen in Unternehmen so oder anders existiert. Dazu kommt, dass wir das, was in der Praxis zu tun ist, mit dem matchen können, was wir in den Veranstaltungen lernen. Wir können – auch den Lehrenden oder Studiengangsverantwortlichen aufzeigen, was uns vielleicht fehlt. Es fällt aber auch leichter, seine Vertiefungsfächer zu wählen. In der praktischen Umsetzung lernen wir IT-gestützte Prozesse kennen und wir können endlich einmal etwas wirklich „umsetzen“ – in Prozessen, in Konzepten, vielleicht in „Code“. - Soziales:
Sozial nehmen wir im Praktikum mit, wie Teams und Gruppen „funktionieren“ und zusammen arbeiten. Anders noch als im Studium, wo wir oft unsere Gruppen selber aussuchen können und doch eine ziemlich einheitliche Gesamtheit sind. Wir erfahren unsere Position in einem Unternehmen: Wie wir uns einfügen, wo und ob/wie wir eine Position ergreifen können und wo wir lieber erst einmal beobachten. Und wir erfahren verschiedene Kulturen, verschiedene Arbeitsweisen, die Dynamik in unterschiedlichen Gruppen – die wir vergleichen können. Und wir können Kontakte knüpfen … und damit sind wir beim nächsten Punkt … - Persönliches:
Kontakte helfen uns beim Berufseinstieg. Durch Herausforderungen in der Praxis gewinnen wir aber auch Erfahrung und mehr Sicherheit, mehr Selbstvertrauen. In der Praxis erfahren wir vielleicht Neues über eigene Stärken und darüber, welcher Job mehr oder weniger zu einem passt. Für das weitere Studium sammeln wir Erkenntnisse, die uns helfen, weitere Inhalte besser zu verknüpfen und zu verankern.
Ich hoffe, das sind ausreichend Ansatzpunkte für Blogposts. Das sind unsere (die erste Praktikumsgruppe und wi2) Ideen. Habt Ihr andere Vorschläge, Ergänzungen? Dann – gerne. Hier. Ich freue mich auf die Berichte aus der Praxis und auf Diskussionen!