Die Leistungsfähigkeit von kurzstartfähigen Flugzeugen lässt sich mit antriebsgestützten Hochauftriebssystemen durch aktives Ausblasen erhöhen. Die Forderung nach Wirtschaftlichkeit bei Verkehrsflugzeugen verlangt aber, dass das Verhältnis von Auftriebsgewinn zu eingesetztem Impuls des Ausblasens möglichst groß ist. Erfolgt das Ausblasen über eine gekrümmte Coanda- Fläche, bestehen gute Potenziale für drastische Auftriebssteigerungen, welche hier erforscht werden sollen. Unter Berücksichtigung der Fortschritte auf dem Gebiet der dynamischen Strömungskontrolle und mit Hilfe effizienter numerischer Simulationsmethoden sollen diese Potenziale ermittelt und die aerodynamischen Entwurfssensitivitäten von Tragflügeln mit Zirkulationskontrolle für bisher nicht erreichte Effizienzen des Ausblasens bestimmt werden.
Um dabei in den Bereich von sehr hohen, lokalen Auftriebsbeiwerten von etwa sechs vorzudringen, wird ein kombiniert numerisch-experimenteller Ansatz gewählt, um die bislang unbekannten Sensitivitäten bezüglich der Effizienz des aktiven Ausblasens aufdecken zu können. Dafür werden Berechnungen der RANS-Gleichungen und von niederdimensionalen Modellen sowie hochauflösende Untersuchungen im neu erstellten Wasserkanal der TU Braunschweig durchgeführt.
Im Einzelnen soll die Effizienz des Ausblasens durch die Verwendung einer formadaptiven Profilnase, durch spannweitig segmentiertes Ausblasen sowie durch eine dynamisch aktuierte Ausblaselippe erhöht werden. Die Effizienz des Gesamtsystems soll weiterhin gesteigert werden, indem der für das Ausblasen benötigte Massenstrom an einer günstigen Stelle abgesaugt wird. Längerfristig sollen auch die Potenziale der Strömungsregelung auf der Grundlage von Strömungsmodellen reduzierter Ordnung gemeinsam mit Teilprojekt B2 ausgeschöpft werden.