Eine neue Studie zeigt, dass Fahrer trotz WhatsApp gut fahren und reagieren können. Dies könnte ein Artefakt der Fahrsimulationsumgebung sein. Deshalb soll hier versucht werden, in einer Fahrsimulatorstudie ein realistisches Verhalten zu untersuchen. Weitere Informationen gibt es auf Nachfrage :-).
In zwei Simulatorstudien wurde gezeigt, dass alkoholisierte Fahrer (0.5 Promille) vor allem dann Unfälle machen, wenn sie nicht damit rechnen, dass in der aktuellen Verkehrssituation etwas passieren könnte. In schwierigen Situationen strengen sie sich an und können die alkoholbedingten Beeinträchtigungen recht gut kompensieren. Dies müsste bei höheren Alkoholisierungen (0.8 Promille) noch deutlicher werden. Weiter könnte die Art der notwendigen Reaktion eine Rolle spielen - je komplexer diese ist, umso stärker müsste Alkohol wirken.
Dies soll in einer Fahrsimulatorstudie unter Alkohol im Vergleich zu nüchtern untersucht werden. Eher Masterarbeit.
Über Wirkungen von Gewaltvideos und entsprechenden Spielen (z.B. Rennspiele, Grand Theft Auto) wird sehr kontrovers diskutiert. Eine spezielle Art des Verhaltens ist das Verhalten im Straßenverkehr. Aggressionen treten vor allem dann auf, wenn Fahrer behindert werden. Es sind entsprechende Situationen im Fahrsimulator zu entwickeln, dann unterschiedliche Gruppen von Fahrern gezielt einzuladen, die sich im Hinblick auf das Videospielen unterscheiden, sonst aber möglichst ähnlich sind (Alter, Geschlecht, Fahrleistung). Es wird dann untersucht, inwieweit entsprechende Fahrer dann häufiger aggressives Verhalten im Simulator zeigen.
Junge Fahrer haben kurz nach dem Führerscheinerwerb ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. Neben Aspekte der Jugendlichkeit spielt vermutlich auch die noch fehlende Erfahrung eine wesentliche Rolle. Vermutlich ist gerade die Antizipation möglicher kritischer Ereignisse und die frühzeitige Verhaltensanpassung hier besonders wichtig und muss erst erlernt werden. Dies soll mit Hilfe einer Fahrsimulatorstudie untersucht werden, wobei Fahranfänger mit erfahrenen Fahrern verglichen werden. Zur Prüfung müssen Szenarien entwickelt werden, in denen Antizipation und Verhaltensanpassung eine große Rolle spielen.
Fahranfänger haben ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko. Unklar ist, inwieweit dabei einzelne Fahrer mit besonderen Eigenschaften eine Rolle spielen. Um dies zu prüfen, werden junge Fahrer im Fahrsimulator untersucht, wobei gezielt junge Fahrer mit einem Unfall im letzten Jahr verglichen werden mit unfallfreien jungen Fahrern. Ein wichtiger Aspekt könnte die Risikofreudigkeit sein. Es müssen demnach Szenarien gewählt werden, in denen man ein entsprechendes Verhalten messen kann (z.B. enge Kurven, Strecken mit Geschwindigkeitsbegrenzungen usw.) und man muss die Fahrer dazu motivieren, sich nicht wegen der Studie im Fahrsimulator besonders regelkonform (sozial erwünscht) zu verhalten.
Forward Collision Warnings haben sowohl in Fahrsimulatorstudien als auch im Realverkehr positive Wirkungen gezeigt. Vermutlich spielt dabei sehr stark die eingreifende Komponente (automatisches Bremsen) eine große Rolle. Auf der anderen Seite werden auch Fehlauslösungen berichtet, bei denen es besser wäre, nicht direkt einzugreifen, sondern nur zu warnen. Dann könnte man auch früher warnen, da eine Fehlwarnung nicht so schlimm wäre. Wenn allerdings insgesamt sehr häufig falsche Warnungen gegeben werden, könnte der Fahrer gegenüber der Zuverlässigkeit der Warnung skeptisch werden. Dieses Problemfeld soll in einer Fahrsimulatorstudie untersucht werden. Ein querender Fußgänger oder Fahrrad wird häufig präsentiert, wobei auch andere Fußgänger oder Radfahrer anhalten und nicht queren. Ein Warnsystem arbeitet dann mit unterschiedlichen Zuverlässigkeiten (zu häufige Auslösungen, fehlende Auslösungen) in verschiedenen Gruppen von Fahrern. Untersucht wird, wie sich dies auf die Reaktionen auswirkt.
Man denkt darüber nach, die Navigation durch entsprechende Anzeigen im HUD zu unterstützen, indem direkt die Fahrspur und Richtung markiert wird, die der Fahrer fahren soll. Dadurch wird es sehr einfach zu erkennen, wo man fahren soll. Problematisch könnte sein, dass dies einen so starken Aufforderungscharakter hat, dass der andere Verkehr vernachlässigt wird. Wenn man zum Linksabbiegen aufgefordert sind, könnte man dem entsprechend nachkommen, ohne auf den Gegenverkehr zu achten. Dies soll im Fahrsimulator untersucht werden. Weiter sollten Lösungsmöglichkeiten überlegt werden, um derartige Situationen zu entschärfen, die positive Wirkung aber aufrechtzuerhalten.
Mit einem Prä-Post-Design mit Kontrollgruppe wird evaluiert, inwiefern eine Demonstration der Ablenkungswirkung im Fahrsimulator zu einer Verhaltensänderung führen kann. Autofahrer führen einen Tag ein Tagebuch und sollen dort jedesmal nach der Fahr angeben, ob sie während der Fahrt telefoniert oder auf dem Handy getippt haben. Bei der Maßnahme im Fahrsimulator werden gezielt Situationen hergestellt, in denen Ereignisse auslöst werden, wenn die Fahrer gerade abgelenkt sind bzw. gezielt Drifts eingeführt werden, wenn Fahrer abgelenkt sind, sodass sie von der Straße abkommen. Diese Erfahrungen werden dann nach dem Versuch mit den Fahrern diskutiert. Sie führen dann eine Woche später und erneut nach drei Monaten (Folgearbeit) wieder eine Woche ein Tagebuch zur Erfolgskontrolle. Eine Wartegruppe führt das Tagebuch zu entsprechenden Zeitpunkten zweimal.
HUD werden zunehmend im Fahrzeug verfügbar und liefern immer mehr Informationen. Dies nimmt weiter durch Assistenzsysteme zu. Untersuchungen im Flugbereich haben gezeigt, dass HUD dazu führen können, dass die Umwelt nicht mehr in der Weise verarbeitet wird, wie es notwendig wäre. Kann dies auch ein Problem beim Fahren werden? Es werden Szenarien entwickelt, in denen einen Überwachung unterschiedlicher Aspekte der Umwelt wichtig ist. Verglichen wird dann die fahrerische Leistung von Personen mit und ohne HUD, wobei die Art und Menge der Information variiert wird.
Anzeigen im Head-Up-Display sind anders gestaltet als klassische Anzeigen im Fahrzeug, z.B. wird im HUD für die Geschwindigkeit gern eine digitale Anzeige verwendet. Hat diese Darstellung zur Folge, dass sich die Geschwindigkeitsregelung von Fahrern verschlechtert? Wie müsste man eine Anzeige im HUD ökologisch gestalten, sodass das nicht passiert?
Time-headway, Time-to-Collision, oder doch lieber halber Tacho? Wie werden diverse Abstandsmaße wahrgenommen und welche Abstände werden im Straßenverkehr eingehalten bzw. akzeptiert? Im Fahrsimulator sollen die Anzeigen verschiedener Abstandsmaße verglichen werden und auf ihre Verständlichkeit, Akzeptanz und Nützlichkeit hin überprüft werden. Methoden der Bachelorarbeit: Simulatorfahrt, lautes Denken, Interview und Fragebogen. Im Rahmen der Arbeit sind quantitative und qualitative Daten auszuwerten und in Bezug zueinander zu setzen.
In Zukunft werden wir von automatischen Fahrzeugen gefahren. Aus der Beifahrerperspektive weiß man, dass nicht jeder Fahrer mit seinem Fahrverhalten angenehm ist. Wie sollte ein automatisches Fahrzeug fahren? Man sollte sich sicher fühlen. Dazu trägt vermutlich vor allem die Anpassung der Geschwindigkeit (andere Fahrzeuge, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Kurven, Wetter) hinsichtlich Zeitpunkt und Ausmaß bei, außerdem der gewählte Abstand und die Anpassung an Geschwindigkeitsänderungen des Vorderfahrzeugs. Im städtischen Bereich können weitere Objekte hinzukommen. In der Arbeit werden drei Varianten erarbeitet, die sich vor allem im Zeitpunkt entsprechender Reaktionen unterscheiden. Probanden fahren und bewerten das Verhalten (punktuell, global) und fahren die Strecke zweimal selbst (einmal vorher und einmal nachher). Damit wird einerseits untersucht, inwieweit entsprechende Anpassungen sinnvoll sind, andererseits, welche Rolle das eigene Fahrverhalten dabei spielt.
Für die Bewertung der Usability werden häufig eingedeutschte Fragebögen verwendet, die für Laien kaum verständlich sind. Auf welche Weise könnten die verschiedenen Aspekte der Usability am besten abgefragt werden? Welche Aspekte können unterschieden werden, die für den Entwickler einen Hinweis liefern, was er verändern muss? In der Studie wird ein Usability-Fragebogen entwickelt und validiert im experimentellen Vergleich zu anderen eingesetzten Verfahren. Dazu werden Objekte, die sich in ihrer Usability unterscheiden, zum Test und zur Beurteilung vorgegeben und die Ergebnisse verglichen.
Navigieren mit dem Handy, Musikhören mit Kopfhörern, Telefonieren: Wie viele Radfahrer lassen sich während der Fahrt ablenken? Für Pkw-Fahrer und Fußgänger liegen inzwischen einige Daten vor, für Radfahrer ist die Datenlage bisher relativ dünn. Ziel dieser Beobachtungsstudie ist, herauszufinden wie häufig Radfahrer abgelenkt unterwegs sind und ob sie ihr Verhalten in verschiedenen Verkehrssituationen an die Anforderungen dort anpassen. Bachelorarbeit.
Es gibt spezifische Situationen, in denen die Interaktion zwischen Radfahrern und Autofahrern häufig zu Unfällen führt. In Simulatorstudien soll untersucht werden, in wie weit eine Änderung der Infrastruktur (Sichtfelder, Markierungen, Bepflanzung…) das Verhalten der beteiligten regelhaft verbessern kann.
In einem häufig kritisierten Selbst-Experiment von Walker (2007) wurde gezeigt, dass Autofahrer beim Überholen von Helmträgern kleinere Abstände halten. Als eine Ursache wurde vermutet, dass Helmträger andere Arten von Personen sind und möglicherweise anders fahren. Weiter wäre möglich, dass Personen mit Helm sich auf dessen Schutzwirkung verlassen und risikofreudiger fahren. Für die zweite Möglichkeit gibt es Daten die dafür sprechen (Walker, 2016), als auch solche, die dagegen sprechen (Fyhri, 2011). Entsprechend soll untersucht werden, inwieweit Helmträger anders fahren als Nicht-Helmträger (Beobachtungsstudie). Die besten Variationsmöglichkeiten hätte man im Fahr(rad)simulator, um Helmträgern ihren Helm zu entziehen und Nicht-Helmträgern einen Helm zu geben.
Autofahrer sollen beim Überholen von Radfahrern mindestens einen Abstand von 1.5 Metern einhalten. Tun sie dies auch bzw. wann tun sie dies nicht? Im Simulator kann gezielt das Verhalten der Radfahrer (z.B. Abstand vom Seitenrand, Schwanken, Geschwindigkeit) und einige Merkmale (Männer, Frauen, Alter, Helm, Kleidung) variiert werden und untersucht werden, inwieweit dies das Verhalten der Autofahrer beim Überholen beeinflusst.
Warum wird bei Rot geradelt? Die Rotzeit, die Einsehbarkeit, der andere Verkehr, andere Radfahrer als Vorbild können mögliche Einflussgrößen sein. Ausgewählte Ausprägungen werden in einer Studie am Fahrradsimulator verglichen. Probanden fahren hier mehrfach durch eine Stadt mit entsprechenden Szenarien. Eine Herausforderung ist es, die Radfahrer dabei zu einem realistischen Ausmaß an regelwidrigem Verhalten zu motivieren (z.B. durch Belohnung für schnelles Ankommen).
Radfahrerampeln wurden eingeführt, um Radfahrer sicherer im Verkehr zu führen. Einige dieser Ampeln haben beim geradeausfahren und rechtsabbiegen einen Vorlaufzeit für Radfahrer. Verändert sich der Zeitpunkt, zu dem nachfolgende Autofahrer losfahren dadurch, dass sie die Radfahrerampel sehen können? Bachelorarbeit im Fahrsimulator.
Internationale Studien finden häufig, dass die Faktoren der TPB deviantes verhalten im Verkehr gut erklären können. Dabei wurde verschiedenes Verhalten untersucht, z.B. zu schnelles Fahren oder Rotlichtverstöße. Für sehr häufige Regelverstöße im Verkehr (z.B. das Radeln auf dem linken Radweg) funktioniert das Modell in eigenen Untersuchungen nicht so gut. Daher stellt sich die Frage, ob hier nicht das regelkonforme Verhalten das "geplante" Verhalten ist und der Regelverstoß die Gewohnheit. In dieser Arbeit wären also Fragebögen für beide Varianten eines regelverstoßenden Verhaltes zu entwickeln und deren Vorhersagekraft zu vergleichen.
E-Scooter erfreuen sich großer Beliebtheit, was nicht immer mit regelkonformen Verhalten einhergeht. Wie häufig tritt das in Braunschweig (oder deiner Stadt) unter welchen Umständen auf? Hier sind sowhl Beobachtungen als auch Befragungen möglich. Bachelorarbeiten
Um sich an Regeln zu halten, sollte man sie kennen. 2015 haben wir festgetellt, dass es selbst bei Radfahrenden als auch bei Kindern, die gerade aus der Radafahrausbildung kommen, nicht gut um diese Kenntnisse gestell ist. Wie sieht es heute aus? Und wie sehr wissen Autofahrende Bescheid? Was haben Regeln und das Wissen darum mit verschiedenen Unfallsituationen zu tun? In Kooperation mit der DTU in Lyngby, DK möchten wir hier gern eine vergleichende Studie realisieren, äußerst gern mit Aufenthalt in Dänemark.
Wir wissen, dass Schutzstreifen und Radfahrstreifen den Abstand, mit dem Radfahrende überholt werden, verringern. Nun interssieren uns zusätzlich (1) die Effekte von Umgebungsverkehr (Art / Menge / Position) auf (a) Radfahrende und (b) PKW-Fahrende. Experimente im Rad / Pkw-Simulator.
In wie weit gleicht / ähnelt sich Verhalten im Simulator mit realem Radfahren? Hier wären zunächst Standard-Situationen zu entwickeln und dann zu testen in einem Mixed Design (Within: Situationen, Between: Simulator-Training). Zusätzlich sollen Fahrgefühl und subjektive Situationsbeurteilungen aufgenommen werden.