Die digitale Transformation ist schon seit einiger Zeit auf dem Vormarsch. Bedingt durch die Corona-Pandemie hat sich dieser Prozess jedoch noch verstärkt und mobile Arbeit sowie virtuelle Zusammenarbeit wird immer mehr in den Arbeitsalltag integriert. In einer Delphi-basierten Studie haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, wie genau die mobile und virtuelle Arbeit der Zukunft aussieht. Dazu haben Expert*innen Zukunftsszenarien beschrieben und deren Erwünschtheit und Eintretenswahrscheinlichkeit bewertet.
Insgesamt ist auffällig, dass der digitale Fortschritt zu Vorteilen auf organisationaler und individueller Ebene führt, während Nachteile vor allem bei der Teamarbeit zu verzeichnen sind.
Positive Entwicklungen werden für die Organisation hinsichtlich Technologie (z. B. Fortschritte in der Virtualität und der künstlichen Intelligenz), Führung (z. B. Zunahme der geteilten Führung und Beteiligung) und die Work-Life-Integration der Mitarbeitenden (z. B. mehr Flexibilität und Selbstmanagement) erwartet.
Negative Auswirkungen werden dagegen für die Teamarbeit gesehen (z. B. wird es schwieriger, Teamzusammenhalt und sozialen Austausch aufzubauen und aufrechtzuerhalten).
Die identifizierten Chancen und Risiken verdeutlichen die Relevanz der Arbeitsgestaltung im Kontext der digitalen Transformation. Unternehmen müssen sich der Auswirkungen von mobiler und Remote-Arbeit auf Aufgaben-, Wissens-, soziale und kontextuelle Merkmale bewusst sein, um die Zukunft der Arbeit effektiv zu gestalten. In praxisorientierten Projekten gehen wir diesen Gestaltungsaufgaben nach.
Zitation:
Kauffeld et al. (in review) Wie sieht die mobile und virtuelle Arbeit der Zukunft aus? – Ergebnisse einer Delphi-basierten Studie. GIO Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie.