Das Institut für Pharmazeutische Biologie an der Technischen Universität Braunschweig ist eines der ältesten seiner Art in Deutschland. Sein Ursprung geht auf das 19. Jahrhundert zurück.
In der Lehre deckt die Pharmazeutische Biologie im Rahmen des Studienganges Pharmazie die Gebiete allgemeine Biologie, Biochemie, Zellbiologie, Molekularbiologie, Immunologie und molekulare Biotechnologie ab. Weiterhin werden Kenntnisse zu biologisch aktiven Naturstoffen und ihren Produzenten und pflanzlichen Drogen sowie die Grundlagen der Phytotherapie vermittelt.
In der Forschung liegt der Schwerpunkt des Instituts auf einer molekular ausgerichteten Naturstoff-Forschung. Dabei werden grundlegende und angewandte Fragen des Sekundärstoffwechsels von Pflanzen, Mikroorganismen und Insekten bearbeitet.
Die Themenbereiche decken mechanistische, funktionelle und evolutive Aspekte des Sekundärstoffwechsels ab:
Im Jahre 1872 wurde der Braunschweiger Apotheker Carl Wilhelm Ferdinant Grote am traditionsreichen, bereits 1835 gegründeten Pharmazeutischen Institut zum Dozenten für Pharmakognosie ernannt. Ihm folgte Otto Linde (1902-1929) als Leiter des Pharmakognostischen Laboratoriums, das sich unter Leitung von Robert Jaretzki (1931-1956) zum eigenständigen Lehrstuhl entwickelte. Jaretzki beschäftigte sich mit den Inhaltsstoffen arzneilich verwendeter Drogen und deren Testung auf biologische Aktivität und schuf damit als einer der ersten die Basis für eine wissenschaftliche Pharmakognosie. In die Amtszeit von Kurt Steffen (1958-1974) fiel die Umbenennung „Pharmakognosie“ in „Pharmazeutische Biologie“. Mit Fertigstellung des Neubaus der Pharmazeutischen Institute im Jahr 1981 erhielt das Institut die für eine erfolgreiche und konkurrenzfähige Forschungstätigkeit erforderliche räumliche Infrastruktur.
Die jüngere Geschichte des Instituts begann mit der Berufung von Thomas Hartmann als Nachfolger von Kurt Steffen (1976) und von Adolph Nahrstedt auf eine neu geschaffene zweite Professur (1977). Seitdem kamen eine ganze Reihe hervorragender Wissenschaftler als Professoren oder Habilitanden an das Institut und haben durch ihre tatkräftige und innovative Arbeit zum Ansehen der Braunschweiger Pharmazeutischen Biologie beigetragen. Viele verließen nach einigen Jahren die TU Braunschweig, um ehrenvollen Rufen an andere Universitäten zu folgen:
Nach dem Wechsel von Adelheid Ehmke als Präsidentin an die Fachhochschule Trier kam Rainer Lindigkeit im Jahr 1998 aus der Industrie als Akademischer Rat an das Institut für Pharmazeutische Biologie zurück. Im Jahre 2000 wurde Ludger Beerhues aus Bonn nach Braunschweig berufen und übernahm die nach Weggang von G. König freigewordene Professur. Im Herbst 2001 verloren wir Ludger Witte durch einen tragischen Unfall. Seine Position als Akademischer Rat übernahm 2002 Till Beuerle. Thomas Hartmann wurde 2005 emeritiert. Im Januar 2006 folgte Ute Wittstock vom Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena als Nachfolgerin dem Ruf auf eine W3-Professur an das Institut.