Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbsdrucks sowie stetig wachsender Produktkomplexität gewinnen Kooperationen für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Durch sie soll letztlich vorhandenes Know-how effizient vernetzt und/oder neues Know-how möglichst rasch aufgebaut werden. Die Vorlesung widmet sich daher den Gestaltungsoptionen sowie den Chancen und Problemen von Kooperationen - und zwar sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch zwischen Unternehmen.
Der erste Teil der Vorlesung fokussiert sich auf Teams (als interne Kooperationen). Mitarbeiter können temporär in Projekten zusammengeführt werden (z.B. in der Neuproduktentwicklung) oder auch auf Dauer zusammenwirken (z.B. im Fertigungsbereich). Nach einer Abgrenzung des Teambegriffs werden unterschiedliche Teamarten sowie zentrale Fragen des Teammanagements vorgestellt. Dies reicht von der Teamzusammenstellung über die Präsentation unterschiedlicher Entwicklungsmaßnahmen zum Aufbau von Teamwissen bis hin zur effektiven Führung von Teams. Hierbei kommen auch aktuelle Organisations- und Führungstrends zur Sprache (z.B. Virtualisierung, Diversity-Management, Projektportfolio-Steuerung).
Insbesondere in sehr dynamischen oder investitionsintensiven Branchen sind die Kräfte eines einzelnen Unternehmens rasch überfordert. Kooperationen zwischen Unternehmen – oft sogar Konkurrenten – sind daher zu einem probaten Mittel zur Verbesserung der eigenen Ressourcen- und Wettbewerbssituation geworden. Angesichts zunehmend komplexer Produkte und rasch wechselnder Markttrends geht es in derartigen Partnerschaften häufig um strategische Wissensziele bzw. die gemeinsame Entwicklung neuer, zukunftsfähiger Kompetenzen. Nicht wenige Allianzen beziehen sich auch auf das partnerschaftliche Teilen von Vertriebs-, Logistik- oder Produktionskapazitäten. Der zweite Teil der Vorlesung möchte daher mit Ihnen die Optionen und Gestaltungsbereiche, aber auch die Chancen und Risiken strategischer Allianzen analysieren.
Zunächst werden die Motive sowie die grundsätzliche Bedeutung von Kooperationen herausgearbeitet. Um zu wachsen agieren „Firmenjäger“ wie Linde oder BASF alternativ: Sie suchen keine Kooperationspartner, sondern versuchen es mit milliardenschweren Übernahmen. Als Alternative hierzu rücken strategische Allianzen in den Blick. Anschließend wird die Vielfalt der bestehenden Formen und Erklärungsansätze kooperativer Wertschöpfung verdeutlicht. Hier steht ein transaktionskostentheoretischer neben einem eher kompetenzorientierten Zugang. Weiterhin werden Allianzen in den verschiedenen betriebswirtschaftlichen Grundfunktionen – u.a. in der Beschaffung, der Forschung & Entwicklung oder im Marketing – beleuchtet. Nicht zuletzt durch die radikal verbesserten Kommunikationsmöglichkeiten, aber auch durch logistische Optimierungen und politische Integrationsprojekte ist die Welt kleiner geworden. Eine besondere Beachtung findet in der Vorlesung daher das sog. Contract Manufacturing als wichtigste Kooperationsform im Produktionsbereich. Neben den Gründen für das Scheitern von strategischen Allianzen geht es zuletzt um das effektive Management interorganisationaler Beziehungen. Besondere Beachtung finden dabei Modelle zur Beschreibung der Allianz-Evolution sowie der Machtbildung und -verschiebung in Kooperationen. Zentral ist ferner das Konzept der Kooperationskompetenz.