Nimbee: Urbaner mobiler Ladedienst in Braunschweig vorgestellt

[NFF, Aktuelles & Presse]

Europäischer Forschungsverbund demonstriert KI-gestützte Logistiklösung für städtisches Umfeld

Um die Mobilität von morgen effizient, alltagstauglich und komfortabel zu gestalten, haben WissenschaftlerInnen des Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig gemeinsam mit dem tschechischen Start-Up Nimble Energy und weiteren europäischen Partnern den mobilen Stromversorgungsdienst „Himbee“ entwickelt. Der neue mobile Ladedienst soll Kommunen, Privatbesitzern und Flottenmanagern den Aufwand des Ladens abnehmen und kann nahezu überall aufgestellt werden. Das Institut für Fahrzeugtechnik und das Institut für intermodale Transport- und Logistiksysteme der TU Braunschweig haben am NFF die Next-Level-Automatisierungsfunktionen und Kollisionsvermeidung implementiert, die einen Ausblick auf die künftige Anwendung des automatisierten Parkens und Ladens geben. Mit einer Demonstration der verschiedenen Fahrfunktionen im Forschungsparkhaus am Braunschweiger Forschungsflughafen und im NFF-Technikum ist das vom EIT Urban Mobility geförderte Projekt „UrbanMobileCharging“ am 12. Dezember zu Ende gegangen. 

2030 werden voraussichtlich rund 33 Millionen Elektroautobesitzer*innen in Europa auf eine effiziente Ladeinfrastruktur angewiesen sein. Vor allem in den Städten fehlen aktuell aber nicht nur Lademöglichkeiten, sondern häufig auch der Raum, um diese aufzustellen. Herkömmliche statische Ladegeräte sind oft nicht in der Lage, die dynamischen und wachsenden Anforderungen der städtischen Zentren zu erfüllen. Die im Rahmen des europäischen Verbundprojektes „UrbanMobileCharging“ entwickelte innovative Plattform „Nimbee“ behebt dieses Problem mit seiner KI-gestützten Logistik, die nicht nur vorhersagt, wann, sondern auch wo Strom benötigt wird. Konzipiert als mobile Ladelösung, kann sie sie dorthin gebracht werden kann, wo sie benötigt wird und fügt sich somit in das städtische Umfeld ein. „Die Elektrifizierung der Mobilität ist in vollem Gange. Probleme mit der konventionellen Ladeinfrastruktur bremsen den Prozess allerdings aus. Wir wollen, die Charging Anxiety der Nutzer*innen von E-Fahrzeugen beseitigen, indem wir die mobile Ladelösung bereitstellen. Sowohl Privatpersonen, als ganze Flotten könnten hiervon profitieren“, erläutert Lucie Švejdová, Project Manager bei Nimble Energy.

Verbesserte Nutzbarkeit und Flexibilität

Die mobilen Ladegeräte von Nimble Energy, die mit fortschrittlichen Sensoren zur Kollisionsvermeidung und unterstützter Autonomie ausgestattet sind, stellen einen großen Sprung in der sicheren und effizienten Energieverteilung dar. Diese Funktionen der nächsten Generation wurden entwickelt, um das Risiko von Sachschäden und Verletzungen erheblich zu senken und die Sicherheit der Nutzer in den Vordergrund zu stellen. Diese Anfahrt mit verschiedensten Fahrmanövern bildete den Höhepunkt der Demonstration in den Räumlichkeiten der Hermann-Blenk-Straße 42. Unter anderem durch fortschrittliche Sensoren kann NIMBEE selbstständig anhalten, wenn beispielweise Personen den Fahrweg der Plattform kreuzen. Silvia Thal, Entwicklung & Absicherung L3+, am Institut für Fahrzeugtechnik: „In diesem Projektjahr hat das NFF die Funktionen für das automatisierte Fahren und die Kollisionsvermeidung der Plattform entwickelt. Das kann uns wiederum einen Ausblick in die Zukunft des automatisierten Ladens und Parkens geben“

Über das Projekt:

Über zwei Jahre forschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Fahrzeugtechnik und des Instituts für Intermodale Transport- und Logistiksysteme am NFF der TU Braunschweig gemeinsam mit Nimble Energy aus Tschechien sowie mit der Czech Technical University, der University Of Žilina (Slowakei) und dem lettischen Start-up-Unternehmen Vefresh an Lösungen, um die Ladetechnologie für Elektrofahrzeuge voranzutreiben. Von der anfänglichen Testphase in Žilina bis zur jüngsten Living-Lab-Präsentation in Braunschweig hat sich „Nimbee“ zu einem umfassenden Ladedienst entwickelt, der insbesondere für Flottenbesitzer von Vorteil ist. In Riga demonstrierte „Nimbee“ seine Fähigkeit, Flottenfahrzeuge optimal aufzuladen, ohne die Betriebsabläufe zu unterbrechen. Das Projekt wurde von EIT Urban Mobility unterstützt, einer Initiative des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union. Seit 2019 forschen in der Initiative 48 Partner aus 15 europäischen Ländern, darunter Universitäten, Forschungszentren, Industrieunternehmen und Städte, an Mobilitätslösungen, die dazu beitragen, den Übergang zu lebenswerteren Stadträumen zu beschleunigen.

Das Projekt im Video vorgestellt

Mehr Informationen zum EIT Urban Mobility

Mehr Informationen zum Projekt UrbanMobileCharging

 

Kontakt:

Marcel Kascha M. Sc.,
Technische Universität Braunschweig
Institut für Fahrzeugtechnik
Projektleitung Demo 3 in Braunschweig
Hermann-Blenk-Straße 42, 38108 Braunschweig
Tel.: 0531 391-66626
m.kascha(at)tu-braunschweig.de