Am 31. August wurde ein Versprechen eingelöst: TU-Präsidentin Professorin Angela Ittel hat gemeinsam mit Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum an einer Probefahrt in einem autonom fahrenden Auto teilgenommen. Die Fahrt führte entlang der Hermann-Blenk-Straße am Braunschweiger Forschungsflughafen und bot einen Vorgeschmack auf die geplante Personenshuttle-Route.
Treffpunkt war das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF), wo das Forschungsfahrzeug ständig weiterentwickelt wird. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um den Versuchsträger „TEASY 3 – Testing and Engineering of Automated Driving Systems“ des Instituts für Fahrzeugtechnik, der bereits in vielfältigen Projekten erfolgreich zum Einsatz kam und neben der automatisierten Fahrt im Stadtraum auch die Domänen Autobahn und automatisiertes Parken beherrscht. Die Fahrt begleitende technische Erläuterungen lieferten dabei Abteilungsleiter Dr. Maximilian Flormann sowie Doktorand und Entwickler der Fahrfunktion, Marcel Kascha.
Im Anschluss wurden den beiden Fahrgästen der aktuelle Stand zur Etablierung eines autonomen Transportsystems auf der Hermann-Blenk-Straße von NFF-Vorstandssprecher Professor Thomas Vietor und NFF-Geschäftsführer Dr. Adrian Sonka vorgestellt. Diese werden im Forschungsfeld „Intelligentes Fahrzeug und vernetztes Fahren“ unter Leitung von Professor Roman Henze vorangetrieben. In den nächsten zwei Jahren soll hier ein fahrerloses, elektrisches Personenshuttle im fließenden Verkehr und hohem Takt bzw. nach individuellem Kundenbedarf für eine bessere Vernetzung des Mobilitätsclusters Forschungsflughafen sorgen. Die Besonderheit im Vergleich zu vielen bisherigen Demonstrationen ist die hohe – verkehrsangepasste – Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde eines echten fahrerlosen Fahrzeuges. Dessen Betrieb wird durch dreifach redundante Systeme (zwei davon im Fahrzeug und eine Absicherung über die Infrastruktur) realisiert.
„Die Fahrt heute demonstriert einen wichtigen Entwicklungsstand im Forschungsfeld ‚Intelligentes Fahrzeug und vernetztes Fahren‘ am NFF und der TU Braunschweig, mit dem wir fortschrittlichste und sichere, fahrerlose Fahrzeugkonzepte nicht nur in der Theorie zeigen, sondern auf die Straße bringen wollen. Ein klares Signal, dass wir nicht nur, landes-, sondern auch bundes- und europaweit Spitzenforschung betreiben“, sagt die Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig.
Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum zeigte sich begeistert: „Das war eine phantastische Erfahrung, die mir wieder mal sehr deutlich gemacht hat, dass am Forschungsstandort Braunschweig an der Entwicklung von innovativen und zukunftsweisenden Technologien gearbeitet wird. Wir werden auf jeden Fall als Stadt unseren Teil dazu beitragen, um diese jetzt schon erfolgreiche Projekt nach allen Kräften zu unterstützen und die gute Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig fortzusetzen.“
Die Shuttle-Aktivitäten werden unter anderem im Projekt „SUE – Self Driving Urban E-Shuttle“, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), durch das NFF bearbeitet.