Rekombinante Proteine in Priestia megaterium (vorher Bacillus megaterium) und Bacillus sp.
Die Gründe für die Anwendung von Priestia megaterium (vorher Bacillus megaterium) in biotechnologischen Prozessen sind vielfältig: Im Gegensatz zu Escherichia coli produziert P. megaterium keine Endotoxine und vermag vielfältige Kohlenstoffquellen zu metabolisieren. Rekombinante Plasmide besitzen in P. megaterium eine ausgezeichnete Stabilität. Des Weiteren verfügt es nur über eine geringe Aktivität an extrazellulären Proteasen, wodurch rekombinante sekretorische Proteine eine hohe Stabilität aufweisen.
Eine Zielsetzung unserer Arbeiten ist, P. megaterium durch den gezielten Ausbau etablierter Vektorsysteme und mit Hilfe der Genomsequenz als alternativen Expressionswirt in der Wissenschaft und Industrie einsetzbar zu machen. Dazu erstellen wir optimierte Expressionsvektoren für die intrazelluläre und extrazelluläre rekombinante Proteinproduktion, u. a. verschiedene Signalpeptide, verschiedene Affinitätstags, Coexpression von spezifischen Genen, Coproduktion von tRNAs. Diese Vektorsysteme werden von MoBiTec GmbH (Göttingen) seit 2005 kommerzialisiert. Außerdem arbeiten wir über Metabolic Engineering von P. megaterium an der weiteren Verbesserung der rekombinanten Proteinproduktion und -sekretion.