In den letzten 2000 Jahren hat sich der Meeresspiegel nur unwesentlich verändert. Allerdings ist der Meeresspiegel im Zusammenhang mit dem Klimawandel angestiegen und wird auch in Zukunft weiter ansteigen. Der regionale und lokale Meeresspiegelanstieg kann jedoch für die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte nicht genau vorhergesagt werden, da er von verschiedenen Faktoren abhängt und zudem maßgeblich vom zukünftigen (Nicht-)Handeln der Menschen beeinflusst wird.
Diese Ungewissheit stellt Küstenregionen vor neue Herausforderungen und erfordert Anpassungsstrategien, die es den Küstenbewohnern und -gemeinschaften ermöglichen, adaptiv und dynamisch auf Meeres- und Klimaveränderungen zu reagieren. Anpassungsmaßnahmen sollen die Küstenbevölkerung schützen, weshalb entsprechende Maßnahmen in das Küstenökosystem integriert werden müssen. Es wird ein Ansatz verfolgt, mit der Natur zu Bauen und im Gegensatz zum traditionellen Bauen in der Natur steht. Neben der Schutzleistung werden somit auch Ökosystemdienstleistungen gefördert oder erschlossen.
Die Arbeit der interdisziplinären Nachwuchsforschungsgruppe "Future Urban Coastlines", die Kernelemente der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften der TU Braunschweig vereint, ist in den Forschungschwerpunkt "Stadt der Zukunft" der TU Braunschweig integriert. Die Gruppe folgt dem Leitbild der „Stadt der Zukunft“ und verbindet in einer diversen, interdisziplinären Gruppe die Expertise des traditionellen Bau- und Küsteningenieurwesens (digitaler Entwurf und Fertigung sowie Küstenschutz und -anpassung) mit Kenntnissen der Ökologie und Sozialwissenschaften. Damit zielt die Gruppe darauf ab, (a) eine umfassende Bewertung möglicher Anpassungspfade an städtischen und räumlich begrenzten Küsten vorzunehmen und (b) nachhaltige Ansätze zu liefern, um auf den Klimawandel und seine Auswirkungen zu reagieren.
Integrative, sichere und nachhaltige Küstenregionen mittels widerstandsfähiger Infrastruktur und Innovation
Erschließung neuer Möglichkeiten für eine ökologisch integrierte Gestaltung, sowie innovative Konstruktions- und Fertigungsverfahren für Küstenschutzbauten, z. B. durch additive Fertigung.
Verringerung des Katastrophenrisikos nach dem Konzept "Bauen mit der Natur" statt "Bauen in der Natur".
Methodische Fortschritte, Open-Source-Software, Drohnen, numerische Modellierung, usw.