Die technologischen und gesellschaftlichen Fortschritte der letzten zehn Jahre haben Herausforderungen geschaffen, die nur durch ein besseres Verständnis und eine bessere Modellierung der Bewegung aller Verkehrsteilnehmer, nicht nur der Autos, gelöst werden können. Aus technologischer Sicht erfordert die Entwicklung sicherer autonomer Autos bessere Simulationswerkzeuge, die die Bewegungsmuster von Fußgängern und Radfahrern verstehen. Aus gesellschaftlicher Sicht wird eine Infrastruktur, die Verkehrsteilnehmer trennt und motorisierte Fahrzeuge begünstigt, als unerwünscht angesehen, was dazu führt, dass Autos, Fußgänger und Radfahrer ohne strenge Verkehrsregeln dieselbe Verkehrsinfrastruktur nutzen. Keine Verkehrsregeln zu haben und alle Verkehrsmodi zu mischen, stellt die aktuellen Verkehrssimulationen und Verkehrsmodelle, die nicht für die Lösung dieser Art von Problemen konzipiert wurden, vor große Herausforderungen.
In einem früheren MODIS-Projekt wurden erfolgreich Modelle für die Interaktion zwischen Fußgängern und Autos entwickelt und in der Simulation implementiert. Aufbauend auf diesem Erfolg ist das Hauptziel von MODIS2 die Entwicklung eines multimodalen Modells mit starkem Fokus auf Radfahrer. Die Entwicklung robusterer Modelle für Radfahrer und deren Implementierung in der Simulationsumgebung erfüllt ein ehrgeiziges Ziel, eine Grundlage für alle zukünftigen Forschungen zum Thema Mischverkehr zu schaffen.