Projektträger: BMEL
Förderkennzeichen: 2222NR052C
Projektdauer: 07/2023 - 06/2025
Projektleitung:
Prof. Dr.-Ing. Thomas Dockhorn
Wissenschaftliche Projektbearbeitung:
M.Sc. Tim Gebhardt
Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Thomas Dockhorn
Projektbearbeitung: M.Sc. Tim Gebhardt
Der Anbau von Raps als wichtigste Ölpflanze Deutschlands generiert jährlich fast 10 Millionen Tonnen Rapsstroh, von dem ein hoher Anteil von 30-50 % als landwirtschaftliches Nebenprodukt verwertbar wäre. Dennoch wird Rapsstroh wenig genutzt und verbleibt überwiegend auf dem Feld zur Rotte. Studien zur Nutzung von Rapsstroh als Biogassubstrat zeigten unterschiedliche Ergebnisse, die darauf hinweisen, dass neben der Substratbergung besonders die nachfolgenden Vorbereitungen des Substrates entscheidend auf die Wirtschaftlichkeit und die Biogasausbeute auswirken. Erste Versuchsergebnisse aus dem Projekt LIGNOFLEX an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zeigen Wege auf, die die wirtschaftliche Vergärung in Biogasanlagen realistisch erscheinen lassen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Ausnutzung eines bisher ungenutzten Potenzials zur Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland liefern können.
Das Forschungsvorhaben RAPSSTROH will aus den vielversprechendsten Ansätzen zur Substratvorbereitung von Rapsstroh in einer vergleichenden Studie jene Wege identifizieren, die die größtmögliche Wirtschaftlichkeit in der Praxis sicherstellen. Hauptziel des Vorhabens ist die Optimierung der Biogasproduktion aus Rapsstroh durch chemische, biologische oder hydrothermale Substratvorbehandlung beziehungsweise durch Silierung oder Trocknung als Substratkonservierung in Hinblick auf den wirtschaftlichen Einsatz in Biogasanlagen.
Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft wird im Teilprojekt 3 die hydrothermale Vorbehandlung und kontinuierliche Vergärung von Rapsstroh untersuchen. Ein Schwerpunkt liegt in der Ermittlung von Leistungskennzahlen zur Vergärung von Rapsstroh in semi-kontinuierlichen ein- und zweistufigen halbtechnischen Untersuchungsanlagen. Zudem werden Rapsstroh- und Gärrestproben hydrothermal aufgeschlossen und die Aufschlüsse analysiert, um mögliche Effekte unterschiedlicher hydrothermaler Aufschluss-/Vorbehandlungsmethoden auf das Biogas- und Methanbildungspotential in den semikontinuierlichen Ansätzen vergleichend untersuchen zu können. Die behandelten Substrate werden den Projektpartnern für weitere Untersuchungen zur Verfügung gestellt.
Aus den Projektergebnissen werden praxistaugliche Empfehlungen für Biogasanlagenbetreiber und -planer formuliert, unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen der Flexibilisierung und der Biogaspraxis wie regionale Lage und Substratverfügbarkeiten. Die Ergebnisse dieses Projektes sollen im Rahmen eines Fachgespräches präsentiert und diskutiert werden. Gleichzeitig ist dieses Fachgespräch dazu vorgesehen, die Empfehlungen vorzustellen.