02WA1069
11/2009 - 4/2015
Dr.-Ing. Katrin Bauerfeld
Dr.-Ing. Helen Feldhaus
M.Sc. Stefanie Meyer
Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke GmbH (IEEM)
Passavant Energy & Environment
Im Teilprojekt W6 des AKIZ Verbundprojektes soll exemplarisch für die Industriezone Tra Noc der Stadt Can Tho, Vietnam, ein angepasstes Klärschlammkonzept entwickelt werden, das die ganzheitlichen Wechselwirkungen zwischen Abwasserbehandlung und Klärschlammqualität berücksichtigt und Maßnahmen zur sachgerechten Behandlung, Verwertung und Entsorgung zentral und dezentral anfallender Klärschlämme beinhaltet. Industriepartner für die geplanten Vor-Ort-Untersuchungen ist die Fa. Passavant-Roediger GmbH (Teilprojekt I3), die halbtechnische Versuchsanlagen zur Klärschlammfaulung bereit stellt.
Ziele des Teilprojektes W6 sind u. a. die Prognose von Klärschlammmengen und -qualitäten aus unterschiedlichen Industriebereichen mit/ohne dezentrale Abwasservorbehandlung, die Erarbeitung eines Konzeptes zur Indirekteinleiterüberwachung unter Anpassung der Reinigungsziele der Abwasservorreinigung an eine möglichst hohe Schlammqualität, sowie die Adaption und Optimierung von Verfahren zur Klärschlammstabilisierung, -desinfektion und -entwässerung. Abschließend sollen im Rahmen eines ganzheitlichen Klärschlammkonzeptes konkrete Empfehlungen zum Betrieb von Anlagen zur Klärschlammbehandlung formuliert werden, die auf andere Industriezonen unter ähnlichen Randbedingungen transferiert werden können.
Die Arbeitsplanung sieht vor, dass nach einer Phase der grundlegenden Untersuchungen zur Prognose der Schlammmengen und -qualitäten und der Konzeption der Versuchsanlagen, der Bau und schließlich der Transport nach Vietnam erfolgt. Die Adaption, Optimierung und der Routinebetrieb werden in einer mehrstufigen Entwicklungsphase vorgenommen. Parallel werden am ISWW in Braunschweig zusätzliche Untersuchungen zu einzelnen Behandlungsverfahren durchgeführt.
Die Verwertung des Klärschlammkonzeptes besteht u.a. darin, Beiträge zur universitären Ausbildung und Empfehlungen für die Fachöffentlichkeit zu liefern und somit Bestandteil weiterer Entwicklungszusammenarbeitsvorhaben zu werden. Darüber hinaus sollen der Exportwirtschaft im Rahmen der Anpassungsforschung Wettbewerbsvorteile für die adaptierten und optimierten Verfahrenstechniken gesichert werden.