Die Aula, der große Festsaal im Haus der Wissenschaft der TU Braunschweig war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael P. Wistuba am 6. Januar 2010 zu seiner Antrittsvorlesung lud. Neben Vertretern aus dem eigenen Haus waren unter den 180 Gästen auch der Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen Prof. Dr.-Ing. Reichelt, der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen Prof. Dipl.-Kfm. Sommer, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner von der TU Dresden sowie Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Blab und em. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr.h.c. Litzka von der TU Wien. Beschwingt ging es mit Musik von der Combo der TU Big Band durch die Veranstaltung.
Der Dekan der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften Univ.-Prof. Dr. Richter gab in seinen Eröffnungsworten einen kurzen Überblick über den beruf-
lichen Werdegang von Prof. Wistuba, der seit 1. März 2008 das Institut für Straßenwesen (ISBS) an der TU Braunschweig leitet. Zuvor war er als Universitätsassistent und stellvertreten-
der Laborleiter an der TU Wien und im Rahmen eines Forschungsprojekts an der ETH Lausanne in der Schweiz tätig. Erfreut wies Dekan Richter darauf hin, dass der 38-jährige Österreicher den Ruf an die TU Braunschweig einem Ruf an die TU München vorzog.
In den Mittelpunkt seiner Antrittsvorlesung mit dem Titel "Asphaltstraße im Stress" stellte Prof. Wistuba die Straßenbautechnik. Warum der Beitrag der Universitäten zur Weiter-entwicklung der Straßenbautechnik gerade heute wichtiger sei denn je? Prof. Wistuba schilderte die Situation von Heute: Teure Rohstoffe, kaputt gehende Straßen bei zunehmender Beanspruchung und wenig Geld für Erhaltung - die Asphaltstraße ist im Stress. Er nannte notwendige Strategien und mögliche Auswege, trennte dabei klar Wunschvorstellungen von systematischen Lösungsansätzen. Er forderte bessere Werkzeuge zur Beurteilung der Baustoffeigenschaften und -qualitäten sowie zur Beschreibung und Prognose des Baustoff- und Strukturverhaltens unter Beanspruchung. Er formulierte offene Fragestellungen in der Asphalttechnik und stellte dar, wie die Klärung dieser Detailfragen zur Nachhaltigkeit im Straßenwesen insgesamt beitragen soll. Dem will er sich hinkünftig mit seinem Team am ISBS widmen. Der Präsident der TU Braunschweig Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.h.c. Hesselbach reflektierte die Rede prompt, dankte und wünschte dem Vortragenden Wistuba alles Gute für die Zukunft. Der Gedankenaustausch wurde noch lange am Buffet, zu dem auch Österreichs Paradewein, ein Grüner Veltliner gereicht wurde, fortgesetzt, bis er in den frühen Morgen-stunden schließlich vertagt wurde.
(Quelle: asphalt, Fachzeitschrift für Asphalt-Herstellung und -Verwendung, Ausgabe 1/2010).