Das Institut für Oberflächentechnik befasst sich in Forschung und Lehre mit Fragen der Herstellung, Charakterisierung und Anwendung von Beschichtungen und Oberflächenmodifizierungen. Über Themenstellungen aus den Bereichen Maschinenbau und Fahrzeugtechnik hinaus betrifft die Arbeit des Instituts alle Gebiete, in denen heute funktionsoptimierte Oberflächen zum Einsatz kommen oder gefordert werden.
Folgende werden am IOT verfolgt:
Die anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Schichtherstellung durch PVD-Verfahren (PVD: physical vapor deposition) wird auf einer modernen Durchlauf-Vakuum-Beschichtungsanlage durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei gepulste Magnetron-Zerstäubungsprozesse zur Abscheidung von Schichten für Flachdisplays (z.B. transparente leitfähige Oxide), Solarzellen und Architekturverglasungen (z.B. photokatalytische Schichten oder schaltbare Spiegel).
Die Plasmachemie von Barrierenentladungen (DBD: dielectric barrier discharge), die sich auch bei Atmosphärendruck betreiben lassen und daher sehr kostengünstige Produktionsprozesse ermöglichen, wird in grundlagenorientierten Projekten untersucht.
Themen, die zur Zeit besonderes Interesse finden, betreffen kombinatorische Verfahren für Hochdurchsatz-Untersuchungen, neue Methoden zur Charakterisierung plasmamodifizierter Oberflächen, Mechanismen der Plasmapolymerisation und Oberflächenmodifizierung sowie den Einsatz von DBD-Mikroplasmen für die Oberflächenbehandlung von porösen und faserigen Materialien und für die strukturierte Oberflächenmodifizierung.
Verfahren zum Plasmanitrieren und Plasmaborieren werden grundlegend untersucht und weiterentwickelt. Das Plasmanitrieren wird insbesondere im Hinblick auf moderne Stähle erforscht; das noch nicht industriell umgesetzte Plasmaborieren wird hochskaliert und zur Marktreife entwickelt. Als Substratwerkstoffe werden hierbei nichtrostende austenitische Stähle (z.B. als Bipolar-Platte in Brennstoffzellen), Warm- und Kaltarbeitsstähle, Aluminium- und Titanlegierungen verwendet.