Seit 2018: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichtswissenschaft; Lehrstuhl für Neuere Geschichte, zuständig für außereuropäische Geschichte
Ethnohistorisches Projekt: Delaware Biography from Moravian Sources: The Moravian Fairfield Mission in Ontario, 1792-1902 (gefördert durch die Gerda-Henkel Stiftung); Anbindung an das Historische Seminar der Leibniz Universität Hannover und an das Ethnologische Institut der Goethe Universität Frankfurt
Assoziiertes Mitglied im Forschungsverbund Cultural Heritage als Ressource?
Dozentin am Soziologischen Institut der Universität Hannover
Dozentin für die Offene Hochschule Deutschland
Mitglied des DFG-Netzwerks Dynamiken interkultureller Begegnungen
Stipendiatin des DFG-geförderten Graduiertenkollegs Kulturkontakt und Wissenschaftsdiskurs an der Universität Rostock
Erlangung des Doktorgrads (rer.pol.) an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Rostock; Promotionsschrift: Lateinamerikanische Doktoranden der Sozial- und Geistes-wissenschaften in Deutschland – Zu Geschichte und Problemen des Wissenschaftsaustausches im interkulturellen Dialog (Erstgutachter: Prof. Dr. Nikolaus Werz)
Magisterprüfung an der Leibniz Universität Hannover im Fach Geschichtswissenschaft, Magisterarbeit: Aufnahme, Integration und Rückkehr von MigrantInnen – untersucht am Fall chilenischer Exil in Hannover, 1973-1994
(Gesamt)amerikanische Kolonialgeschichte und anti-koloniale Bewegungen, indigene Geschichte (Schwerpunkt Irokesen-Liga/Haudenosaunee und Lenape/Delaware) und Herrnhuter Mission, Wissenschaftsaustausch Lateinamerika – Deutschland, Europäische Expansion, Wissenschaftsdiskurse, Geschichtspolitik und Erinnerungskultur
Missionarische versus „Indigene“ Perspektiven auf die Lenape-Welt des 19. Jahrhunderts.
Wer sich fragt, wie kolonisierte Gesellschaften mit den weitreichenden Veränderungen ihrer Welt umgingen, wird manchmal in Missionsarchiven fündig. So auch in den Archivalien der global operierenden Herrnhuter Mission, die ihre Missionare zu regelmäßigem Tagebuch- und Berichtschreiben anhielt. Deren Beobachtungen öffnen ein Fenster in die Vergangenheit von Menschen, die selbst keine schriftlichen Berichte verfassten. Dies ist faszinierend – es ist, als schaue mensch auf eine Szenerie aus Sicht eines (meist männlichen) Missionars, der mittendrin war. Dass sein Blick entstellt und (ab)wertet, ist allerdings ernst zu nehmen und als Teil der historiographischen Aufarbeitung der Kolonialgeschichte zu betrachten. Die Diskrepanz zwischen den kolonialen Blicken und der indigenen Realität war jedoch so groß, dass wir uns ernsthaft fragen müssen, was wir überhaupt aus solchen Quellen rekonstruieren können.
Ich verfolge mit dieser Studie das Ziel einer ausgewogenen Darstellung der Lenape Welt im 19. Jahrhundert. Hierfür unterziehe ich die Herrnhuter Quellen einer kritischen Analyse unter Zuhilfenahme der Methodik der „Indian History“, die u.a. vom Überleben („Survivance“, nach G. Vizenor) als Akt des Widerstands ausgeht und das historische Bewusstsein indigener communities betont. Ich frage:
Was ist der Herrnhuter Blick (auf die Lenape)? Wie verändert er sich im Laufe der Zeit, und kann er mit der Legitimierung anderer kolonialer Akteure verglichen werden?
Gibt es „zwischen den Zeilen“ Hinweise auf Gegendarstellungen, oder gibt es sie anderswo?
Was kann ich letztendlich über die Lenape Welt sagen? Ich nenne es bewusst Lenape Welt, da ich nicht „die“ Lenape beschreiben kann, aber doch einige Aspekte der Welt, in der sie lebten: die Region, die Entwicklungen und Akteure darin, die vorherrschenden Lebensweisen und Praktiken.
Welche Formen des Umgangs mit der kolonialen Situation kann ich erkennen, was davon kann als widerständig bezeichnet werden?
Monographien
Wissenschaftsaustausch als hierarchisierter Transfer – Lateinamerikanische Promotionen in Deutschland, 1910-2009; Baden-Baden: Nomos, 2012
Aufnahme, Integration und Rückkehr von MigrantInnen – Das chilenische Exil in Hannover 1973-94; Stuttgart: ibidem, 2004
Herausgeberschaften
mit Anke Fischer-Kattner/Martina Kopf/Eva Spies: „Room for Manoeuvre: The Role of Place in (Inter-)Cultural Encounters“, in: Comparativ – Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung
Themenheft mit Esther Möller/Franziska Torma/Eva Spies: „Auf der Spur der Dinge. Materialität in der interkulturellen Begegnung“; in: Saeculum, 66/02, 2016
mit Silke Hoklas /Nicole K. Konopka /Insoon Park /Claudine Mponge Esong: BildBewegung. Bilder von Migration - Migration von Bildern; Rostock: Rostocker Universitätsdruckerei, 2009
Artikel
„The Unexpected Finding: Self-Representation in Portrait Photographs of 19th-Century Lenape People“; in: Journal of Moravian History 2/2018
„Material Traces of Cultural Encounter in a Northeast-American Mission Town“; in: Saeculum, 66/02, 2016; S. 189-206
„The Cuban Experience in East Germany: Academic Migration from 1960 to 2000“; in: Bulletin of Latin American Research, 33/4, 2014; S. 468–483
Mit Catharina Peeck: „Direitas ja! – Soziale Bewegungen in Brasilien fordern gerechte Ökonomie und Mitbestimmung“; in: Torben Ehlers (Hg.): Soziale Bewegungen in Lateinamerika; Hamburg: Argument, 2013; S. 303-338