Am Montag den 18.11.2024 wurde dem Master-Absolventen der TU Braunschweig Jost Othmer der Ivan-Hirst-Preis des Volkswagen AG Konzernarchivs verliehen. Die Auszeichnung würdigt seine Masterarbeit mit dem Titel „Die Einführung des Computers bei VW am Beispiel der NC-Werkzeugmaschine in den 1960er- und 1970er-Jahren.“ Betreut wurde die technikhistorische Masterarbeit, für die Othmer umfangreiche Quellen aus dem Konzernarchiv eingesehen hatte, von Prof. Dr. Christian Kehrt und Dr. Christian Götter.
Die von Othmer verfolgte Fragestellung bezieht sich neben der technischen Umsetzung vor allem auf die Auswirkungen der Technologie auf den Menschen. Neben der großen Relevanz solcher Fragestellung für die Technikgeschichtsschreibung, birgt das Thema auch Potenziale für aktuelle Themen im Bereich der Digitalisierung und Industrie 4.0.
Die Leiterin des Konzernarchivs, Dr. Ulrike Gutzmann, würdigt seinen wissenschaftlichen Beitrag für das Unternehmen und sagt zur Verleihung des diesjährigen Ivan-Hirst-Preises: „Die Beschäftigung mit den Anfängen der Automatisierung und Digitalisierung ist ein aktuelles Forschungsfeld, das Herr Othmer konzentriert und planvoll angegangen ist. Die Auswahl eines abgegrenzten Untersuchungsbereichs, dem Volkswagen Werk Braunschweig, das sich in den auch damals bereits global agierenden Volkswagen Konzern einfügt, folgte pragmatischen Überlegungen, denn die Quellenbasis im Konzernarchiv war vergleichsweise gut. Zur Vorbereitung und Recherche hat Herr Othmer intensiv Archivalien aus dem Konzernarchiv der Volkswagen Aktiengesellschaft genutzt. Das Arbeitsergebnis hat uns überzeugt, weshalb wir Herrn Othmer für seine Masterarbeit den Ivan-Hirst-Preis 2024 verleihen.“
Der Ivan-Hirst-Preis wird seit dem Jahr 2000 vom Konzernarchiv der Volkswagen AG verliehen und richtet sich an Nachwuchswissenschaftler, die sich in besonderer Weise mit der Unternehmensgeschichte von Volkswagen auseinandergesetzt haben. Der Namensgeber Ivan Hirst hatte als Senior Resident Officer der britischen Militärregierung in den Jahren zwischen 1945 und 1949 maßgeblich dabei mitgewirkt, die Weichen für die positive Entwicklung der Volkswagenwerk GmbH in der Nachkriegszeit zu stellen. Sein Engagement galt dabei gleichermaßen den produktionstechnischen und betriebswirtschaftlichen wie den sozialen und politischen Rahmenbedingungen.
Im Konzernarchiv kann nach Terminvereinbarung Einsicht in Akten zu vielen Themenbereichen des Volkswagen Konzerns für wissenschaftliche Arbeiten genommen und auch ein Praktikum absolviert werden. Als Praktikanten erhalten Studierende unter anderem Einblick in die Arbeit eines Unternehmensarchivs, unterstützen die interne und externe Kommunikation der Abteilung, haben Kontakt mit Nutzern und beteiligen sich aktiv an der Erinnerungsarbeit und führen interne und externe Gäste durch die „Erinnerungsstätte an die Zwangsarbeit auf dem Gelände des Volkswagenwerks“.