Staubemission durch Kometen wird durch die Sublimation leichtflüchtiger (volatiler) Stoffe verursacht. Allerdings ist es nicht im Detail verstanden, wie Staub und Volatile sich im Oberflächenmaterial vermischen und wie die Staubteilchen durch den Gasstrom abgehoben werden. Um diese Verbindung besser zu verstehen, untersuchen wir die Verteilung der Staubaktivität über die Kometenoberfläche und deren Variabilität mit dem Tages- und Jahreszyklus.
Viele von Rosetta aufgenommene Bilder zeigen einzelne Staubteilchen, die sich durch das Gesichtsfeld der Kamera bewegten. Wir untersuchen die Verteilung des Staubs und seiner Bewegung in solchen Bildern. Durch Vergleich mit Computersimulationen der Staubbewegung können wir die Geschwindigkeits- und Größenverteilungen des Staubs bestimmen. Die Ergebnisse werden uns helfen, ein globales Bild des von 67P in den interplanetaren Raum abgegebenen Staubs zu erhalten.
Kometen, die wir gegenwärtig nur mit Teleskopen beobachten können, untersuchen wir mit ähnlichen Methoden wie die aktiven Asteroiden. Wir bestimmen die Geschwindigkeiten, Produktionsraten, Größenverteilung und Emissionszeitpunkt und -region mit Hilfe numerischer Simulationen der Staubbewegung unter dem Einfluss von Schwerkraft und Strahlungsdruck der Sonne und deren Abgleich mit Teleskopaufnahmen, die die zeitliche Entwicklung der Staubumgebung dokumentieren.