Bei der Methode der kapazitiven Geoelektrik wird der Untergrund kapazitiv angekoppelt, meist in Form von Plattenelektroden, die auf dem Untergrund aufliegen und wie ein Kondensator fungieren. Daraus ergeben sich einige Vorteil gegenüber der herkömmlichen galvanischen Kopplung mit Spießelektroden. Wir nutzen dabei frequenzabhängige elektrische Messungen über ein breites Frequenzspektrum, um die gesamte Information über Leitungs- und Polarisationsmechanismen des Untergrundes zu erfassen.
Bei der Anwendung der Methode fokussieren wir uns auf die Erkundung kryosphärischer Untersuchungsgebiete, d.h. Gebiete mit Eisvorkommen, da Eis ein sehr charakteristisches elektrisches Spektralverhalten aufweist. Vor allem Permafrost, d.h. ganzjährig gefrorene Bereiche im Untergrund, ist für unsere Forschung von großer Relevanz. Permafrost wird als Forschungsbereich und auch in der Gesellschaft immer populärer, da sich die Vorkommen im Zuge des Klimawandels aktuell einem ausgeprägten Veränderungsprozess unterziehen. Die Tatsache, dass in fast ein Viertel der weltweiten Landfläche Permafrostgebiete sind, hebt seine Bedeutung für das globale Ökosystem hervor. Zu den Folgen tauenden Permafrostes gehören z.B. Hanginstabilitäten in Gebirgsregionen und die Freisetzung im Boden gespeicherter Treibhausgase in Sibirien.
Mithilfe der Kapazitiven Geoelektrik ist es uns möglich solche Bereiche im Untergrund zu detektieren und zu charakterisieren. Unsere Forschung führte uns bereits in Untersuchungsgebiete quer über den Globus: in die Alpen, nach Sibirien und in das Tibetische Hochland.