Ein Forscherteam des IGEP, bestehend aus Madhuri Sugand, Raphael Schulz, Robin Zywczok und Andreas Hördt war am 11. September nach Abisko in Nordschweden aufgebrochen, um dort Permafrost-Moorgebiete geophysikalisch zu untersuchen. Die ganzjährig gefrorenen Torfmoore sind Teil der subarktischen Permafrostzone, die durch den Klimawandel bedroht ist. Sie können beim Auftauen große Mengen an CO2 freisetzen und so durch Rückkopplungseffekte den Klimawandel noch verstärken.
Im Rahmen des von der DFG geförderten internationalen Graduiertenkollegs TransTip wurde gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe der Universität Hannover erforscht, wie tief die Oberfläche im Sommer auftaut, wie Grundwasser und Wärme transportiert werden und wie sich der Auftauprozess von der Oberfläche in die Tiefe fortsetzt. Ein Schwerpunkt der geophysikalischen Erkundung lag auf der Bestimmung des Eisgehaltes im Untergrund - eine wichtige Größe, um mit numerischen Simulationen die zukünftige Entwicklung der Permafrostgebiete vorhersagen zu können. Zur Bestimmung des Eisgehaltes wird die Methode der hochfrequenten induzierten Polarisation (HFIP) verwendet. Das speziell hierfür entwickelte Gerät mit dem Spitznamen „Chameleon“ hat sich hervorragend bewährt und eine Menge Daten geliefert, die nun in den nächsten Wochen und Monaten ausgewertet werden. Außerdem wurde ein Eisbohrkern entnommen, um die Messergebnisse lokal zu überprüfen - ein anstrengendes und spannendes Unterfangen.
Ein besonderes „Highlight“ im doppelter Bedeutung durfte die Gruppe auch noch genießen: An mehreren Abenden waren Nordlichter zu sehen, die durch ihre spektakulären Formen ein wenig Entschädigung für manch kalte Arbeitstage boten.