In Hochgebirgsregionen verläuft der Klimawandel deutlich schneller als im globalen Durchschnitt, wodurch alpine Seen besonders rasch und sichtbar auf die veränderten klimatischen Bedingungen reagieren. Gleichzeitig zeichnen sich diese Ökosysteme durch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen der Temperatur und des Niederschlags aus, da selbst geringe Schwankungen zu spürbaren Veränderungen in der Vegetation, der Schnee- und Eisbedeckung sowie den Wassersystemen führen können.
Der Gosainkunda See, ein Hochgebirgssee im nepalesischen Langtang-Nationalpark (~4.380 m N.N.), ist kulturell und ökologisch bedeutsam. Der See dient Hindu-Pilgern als Naturheiligtum. Veränderungen des Sees (z.B. Schwankungen des Wasserstands, Wasserqualität) haben daher auch soziale und kulturelle Implikationen. Dazu ist der Gosainkunda See sowie das dazugehörige Feuchtgebiet ein Lebensraum für endemische und bedrohte Tier- und Pflanzenarten und dient als Süßwasserquelle für anliegende Gemeinden. Aufgrund des aktuellen Klimawandels und anthropogener Verschmutzung ist der See möglicherweise einer Degradation und Wasserspiegelschwankungen ausgesetzt. Die Gletscherschmelze und erhöhte Erosion haben das Potenzial, das aquatische Ökosystem zu verändern. Mit unserem Projekt untersuchen wir den anthropogenen Einfluss auf den See und die aquatische Biodiversität sowie den Einfluss des Klimawandels auf diese hochsensible Region. Unser methodischer Schwerpunkt liegt auf genetischen Analysen mittels Metabarcoding und Metagenomik. Diese werden mit Diatomeenanalysen komplementiert.
Zu diesem Thema sind auch Abschlussarbeiten möglich.