Forschungsprojekt zu Signalkrebsen als invasive Art in der Örtze

Im Flora-Fauna-Habitat (FFH) - Gebiet "Örtze mit Nebenbächen" im Landkreis Celle existiert eines der größten Signalkrebsvorkommen Niedersachsens. In der Örtze, ein ca. 62 km langer Nebenfluss der Aller, hat sich offenbar ein großer Bestand des invasiven Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) etabliert.

Im April 2023 haben daraufhin die Ökologische Station Südheide (ÖSH) und der Anglerverband Niedersachsen (AVN) in Kooperation mit dem Landkreis Celle Angelvereine entlang der Örtze aufgerufen, sich an einem Projekt zum Thema Signalkrebs zu beteiligen. Unter dem Titel „Signalkrebse in der Örtze - Möglichkeiten eines Managements invasiver Flusskrebse durch Angelvereine“ wurde unter anderem eine koordinierte Fangaktion an der Örtze durchgeführt

Um zusätzlich wissenschaftlich basierte Daten zu bekommen, wurden auf Anfrage des Anglerverbands Niedersachsens im Sommer 2024 in unserer Abteilung zwei Abschlussarbeiten vergeben. Die wissenschaftlichen Arbeiten untersuchten den Signalkrebsbestand in der Örtze im Landkreis Celle mittels einer Populationsabschätzung durch Fang- und Wiederfang sowie die Fangeffizienz zweier Reusentypen im Vergleich. Der Landkreis Celle hat die Arbeiten finanziell unterstützt.

Am 17.08.2024 hat die ÖSH und der AVN alle am Projekt Beteiligten zu einer Präsentation der bisherigen Ergebnisse in das Otter-Zentrum Hankensbüttel eingeladen. In diesem Rahmen wurden die ersten Ergebnisse der Abschlussarbeiten von Louise Katzy (BA) und Kirsten Wagner (MA) von Dagmar Hinrichs und Katrin Wolf (AVN) vorgestellt. Insgesamt wurden fast tausend Krebse mit den eingesetzten Reusen gefangen und individuell markiert. Davon konnten immerhin 135 Krebse durch die Studierenden und 60 durch die beteiligten Angelvereine wiedergefangen werden. Die Berechnung der Populationsgröße ergab ca. 3000 Krebse pro Untersuchungsabschnitt. Zudem geben die Fangorte Aufschluss über das Wanderverhalten der Krebse.

Eine anschließende rege Diskussion ordnete die Ergebnisse ein und gab einen Ausblick auf Folgeuntersuchungen.