Frau Schrinner promovierte über das Thema der Mikro- und Makropartikel-unterstützten Kultivierung des filamentös wachsenden Actinomyceten Lentzea aerocolonigenes für eine erhöhte Rebeccamycin-Produktion. Ihre Arbeit führte sie innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms (SPP) 1934 Dispersitäts-, Struktur- und Phasenänderungen von Proteinen und biologischen Agglomeraten in biotechnologischen Prozessen (DiSPBiotech) in einem Kooperationsprojekt mit der Arbeitsgruppe von Prof. Kwade, Institut für Partikeltechnik, TU Braunschweig, durch.
Die Zielsetzungen der Dissertation von Frau Schrinner bestanden in den umfassenden Untersuchungen zur Mikropartikelzugabe zu Kultivierungen des filamentösen Stammes unter Berücksichtigung der Mikropartikelinkorporation und der physikochemischen Effekte von oberflächenmodifizierten Mikropartikeln, der Charakterisierung von mechanischen Stresseffekten größerer Glaspartikel durch die Variation von Partikelgröße, -konzentration und -dichte, der Entwicklung und Anwendung eines blasenfreien, aeroben Rührkessel-Bioreaktors zur biotechnologischen Produktion des antitumoralen Rebeccamycins in größerem Maßstab unter definierter mechanischer Beanspruchung, der Partikel-induzierten Rebeccamycin-Gewinnung für eine erleichterte Aufarbeitung durch Zugabe von XAD-Adsorberharzen sowie der Untersuchung der Wechselwirkung der Zellmorphologie und der Rebeccamycin-Produktion.
Frau Schrinner lieferte mit ihrer Arbeit wichtige, vergleichende und quantitative Aussagen zum Morphology Engineering des filamentösen Actinomyceten. Die Arbeit besitzt ihren Schwerpunkt in der Entwicklung einer Methode zur maßgeschneiderten Herstellung von Zellmorphologien filamentöser Mikroorganismen durch (Mikro- und Makro-) Partikelzugabe zum Kultivierungsmedium sowie der signifikanten Produktsteigerung durch gezielte mechanische Beanspruchung.
Die Dissertation wird in Kürze in der ibvt-Schriftenreihe, Bd. 84, Cuvillier Verlag, Göttingen 2021 erscheinen.
Das ibvt-Team sowie die Kolleginnen und Kollegen aus der filamentösen SPP 1934-Gruppe, mit der Kathrin Schrinner in den letzten vier Jahren zusammen kooperierte, gratulieren ihr recht herzlich zu diesem sehr schönen Erfolg.