Zum Thema "Risiken in Planung und Ausführung - Identifikation und Lösungsansätze" findet am Freitag, den 17. Februar 2017, das nunmehr fünfzehnte Braunschweiger Baubetriebsseminar statt.
Nicht zuletzt die mediale Berichterstattung über krisengeschüttelte Großprojekte in Deutschland und die Empfehlungen der Reformkommission Großprojekte haben die systematische Befassung mit den Risiken des Planungs- und Bauprozesses wieder in den Fokus der bauwirtschaftlichen und baubetrieblichen Fachwelt gerückt. Dies betrifft Auftraggeber und Auftragnehmer gleichermaßen. Die Herausforderungen in vertraglicher, technischer und kaufmännischer Hinsicht lassen sich dabei auch auf kleine und mittlere Projekte übertragen.
Ziel des ersten Vortragsblocks ist zunächst eine kritische Bestandsaufnahme des Status quo beim Umgang mit Risiken. Hierbei soll für das erforderliche Management von Risiken sensibilisiert werden. Es werden konkrete Probleme aufgezeigt, die sich aus einer fehlenden Auseinandersetzung mit Projektrisiken ergeben. Das Erfordernis einer frühzeitigen und zielgerichteten Steuerung von Risiken wird mit Bezug auf die Ergebnisse der Reformkommission Großprojekte verdeutlicht.
Im zweiten Vortragsblock sollen vertragliche Regelungen zur Risikoverteilung im Mittelpunkt stehen. Hierbei werden - ausgehend von der aktuellen Rechtsprechung zur Thematik - verschiedene Möglichkeiten der Vertragsgestaltung vorgestellt und die Gestaltung der Risikozuordnung erörtert. Speziell für den Fall der Weitervergabe von Leistungen soll betrachtet werden, welche Regelungen sinnvoll und rechtlich wirksam vereinbart werden können.
Die Entwicklung und Fortschreibung von Terminplänen bilden den Schwerpunkt des dritten Vortragsblocks. Hierbei sollen typische Anforderungen aus Auftraggebersicht und Maßnahmen zum Umgang mit terminlichen Risiken im Zuge der Ausschreibung und Vergabe anhand eines Projektbeispiels erörtert werden. Für die Bauausführung wird mit der Methode "Last Planner" eine kooperative Form der Bewältigung terminlicher Risiken vorgestellt.
Im abschließenden vierten Vortragsblock soll die Beherrschung der monetären Auswirkungen von Risiken im Vordergrund stehen. Dabei wird zunächst der Frage nachgegangen, inwiefern bereits in der Ausschreibungs- und Vergabephase Angebote hinsichtlich ihres Risikoprofils verglichen werden können. Darauf folgen Überlegungen, wie ein professionelles Risikomanagement nach Vertragsabschluss aufgesetzt werden kann, um die Erreichung des avisierten Kostenbudgets sicherzustellen.
Traditionsgemäß werden im Baubetriebsseminar wieder namhafte Referenten ausgewählte Aspekte der Thematik aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und ihre Thesen zur Diskussion stellen. Die Ausrichtung des Seminars erfolgt, wie in den vergangenen Jahren, im Helmholtz-Zentrum (HZI) für Infektionsforschung in Braunschweig.
Die Teilnehmer des Baubetriebsseminars setzten sich aus einem Personenkreis von Vertretern mit Ergebnisverantwortung auf Seiten der Auftraggeber, der beratenden und bauausführenden Auftragnehmer sowie der Behörden zusammen.