Seit 1999 hat der Bereich Internationale Beziehungen zahlreiche Exkursionen des Departments für Sozialwissenschaften organisiert. In den vergangenen Jahren waren die Ziele u.a. Brüssel, Wien, Luxemburg, Den Haag, Berlin oder Genf. Die Exkursionen verschafften Einblick in nationale und internationale Regierungsorganisationen, Parlamente, NGO's und Verbände.
Sicherheitspolitische Exkursion nach Berlin
Vom 6. bis 7. Juni 2019 fand am Institut Internationale Beziehungen wieder eine zweitägige Exkursion statt: Kurse zu globaler Kriminalitätsbekämpfung, internationalen Organisationen und nicht-traditioneller Sicherheit vertieften ihre Themen auf einer gemeinsam mit der Bundeswehr durchgeführten Exkursion in Berlin: Die Studierenden besuchten zuerst die Stiftung für Wissenschaft und Politik (SWP), um einen Einblick in die Forschung zu Sicherheitspolitik, insbesondere Kriminalität, zu erhalten. Anschließend stellte bei einem Besuch das Bundesministerium für Verteidigung die Arbeit des Ministeriums und der Bundeswehr, sowie die damit verbundenen Herausforderungen dar. Außerdem hatten die Studierende die Möglichkeit mit Mitgliedern des Unterausschusses Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung im Bundestag zu sprechen und Fragen zu stellen. Da Vertreter verschiedener Parteien anwesend waren, bot sich den Studierenden hier eine ganz besondere und spannende Diskussion. Am zweiten Tag der Exkursion wurden die Studierenden in der estnischen Botschaft empfangen, wo die aktuelle Sicherheitslage im Baltikum besprochen wurde, sowie die Rolle von NATO und EU. Die Exkursion endete mit einem Vortrag des Bundesnachrichtendienstes, der noch einmal die Spezifika der sicherheitspolitischen Arbeit deutlich machte. Das Institut Internationale Beziehungen dankt allen Beteiligten für die Unterstützung der Exkursion, die die Studierenden wertvolle Einblicke in einen zentralen, aber selten im Detail diskutierten Arbeitsbereich der Politik gewinnen ließ.
Exkursion nach Hamburg
Am Dienstag, den 29. Januar 2019 waren die Kernkurse "Kriminell, legal oder reguliert? Die Governance globaler illegaler Märkte; Wie regulieren? Plastik als Ressourcen- und Umweltproblem" und "Globale Wirtschaftpolitik" auf Exkursion in Hamburg. Teil des Programms war ein Besuch des Internationalen Seegerichtshofes (International Tribunal for the Law of the Sea, ITLOS), der seinen Sitz in der Hansestadt hat. Im Rahmen einer Führung wurde umfassend über die Struktur des Seegerichtshofes aufgeklärt. Anhand vergangener Fälle, die vom Seegerichtshof bearbeitet wurden, wurde das Verständnis der Zuständigkeiten und Arbeitsweise dieser Internationalen Organisation erläutert. Auch eine Führung durch das Gebäude und eine Besichtigung des Hauptgerichtssaales gehörte zum Programm. Darauf folgend schloss sich ein Besuch des Zollmuseums in der Speicherstadt an. Ein Zollbeamter führte die Gruppe durch die Ausstellung und gab dabei interessante Aspekte seines Arbeitsalltages preis. Neben vielen Originalfunden von beschlagnahmten Gütern, erfuhr die Gruppe viel über das Vorgehen des Zolls bei seinen Kontrollen. Insgesamt verdeutlichte die Exkursion die Arbeit einer internationalen Organisation bei der Umsetzung des Seerechtsübereinkommens (UNCLOS) der Vereinten Nationen und ermöglichte Einblicke in die Arbeitsweise des Zolls als Akteur in der internationalen Kriminalitätsbekämpfung.
Exkursion des Kernkurses "Die Entwicklung Internationaler Organisationen" nach Berlin
Der Kurs 'Die Entwicklung Internationaler Organisationen: Global Governance, Regionalismus und Netzwerke' war am 26. Januar auf Exkursion in Berlin. Dort wurden Repräsentanten Internationaler Organisationen (IOs) besucht, um in Vorträgen und Gesprächen mehr über die praktischen Details der Arbeit zu erfahren. Wir wurden empfangen von der International Labor Organization (ILO) und der Europäischen Union (EU).
Die ILO wird im kommenden Jahr 100 Jahre alt und beschäftigt sich mit allen Aspekten rund um Arbeit. Aktuell stehen z.B. Fragen wie Sozialstandards in internationalen Lieferketten, aber auch Arbeitsschutz unter neuen Bedingungen wie Crowd-Working auf der Agenda. Im Gespräch mit dem Kurs erläuterte die Repräsentantin der ILO darüber hinaus viele aktuelle Beispiele der politischen Arbeit der ILO. Anschliessend gingen wir zum Europäischen Haus, wo wir die Arbeit der EU näher besprachen, sowohl die institutionellen Rahmenbedingungen wie auch die aktuellen Diskussionen innerhalb der Mitgliedstaaten oder Erweiterungsfragen. Zum Abschluss besuchten wir die Ausstellung 'Erlebnis Europa', wo auch der Schnappschuss unten entstand. Insgesamt machte die Exkursion die bereits theoretisch besprochenen Hintergrunde von IOs in der Praxis deutlich; sie zeigte sowohl die Komplexität internationaler Politik wie auch die Möglichkeiten.
Exkursion des ISW nach Genf vom 05.06. - 10.06.2017
"Die Zukunft des Multilateralismus: Möglichkeiten und Grenzen internationaler Organisationen"
In nur wenigen Städten weltweit lassen sich Internationale Beziehungen so hautnah erleben wie in Genf. Die Fülle internationaler Organisationen bringt Diplomaten aus aller Welt in die Schweizer Stadt am See. Dieses multikulturelle Flair konnten die Studierenden auf der diesjährigen Exkursion des Instituts für Internationale Beziehungen nach Genf vom 05.06.-10.06.2017 erleben und eine Reihe unterschiedlicher diplomatischer Vertretungen, Internationaler Organisationen und NGOs kennenlernen und im direkten Austausch mit ExpertInnen Antworten auf ihre Fragen bekommen.
Besonders die Unsicherheiten durch die unkonventionelle Präsidentschaft Trumps, der bisher in vielerlei Hinsicht das diplomatische Spiel nicht mitspielt, waren in Genf deutlich zu spüren. Diesbezüglich gab es Einblicke hinter die Kulissen, die durch die Medien schwerlich zu erfahren sind: Einerseits zum Schweigen der US-Vertreter innerhalb der UN aufgrund anhaltender Unklarheiten zur sämtlichen UN-Position unter dem neuen Präsidenten, andererseits zum Bangen um die zukünftige Finanzierung vieler Organisationen seit der Ansage "America first".
Aber auch die Beiträge der in Genf ansässigen Institutionen zum Friedenserhalt sind auf der Exkursion durch Besuche des Völkerbundpalasts und des Museums des Internationalen Komitees des Roten Kreuzen deutlich geworden. Durch die Vereinten Nationen und ihre Unterorganisationen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Global Center for the Responsibility to Protect, bis hin zu Geneva Call, einer NGO, die nichtstaatliche Gewaltakteure auf die Einhaltung der Genfer Konventionen drängt, wird die Relevanz der Stadt für das aktuelle Weltgeschehen offensichtlich. Und auch das kann in Genf passieren: Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) konnte uns aufgrund von Tagungsplänen doch nicht empfangen - dafür ist kurzfristig das South Centre auf unsere Agenda gekommen, eine "Parallelorganisation" des Globalen Südens zur OECD, das seine spannende Perspektive mit uns teilte. Der Besuch der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik bei den UN sowie der Global Initiative against Transnational Organized Crime rundeten das Programm ab.
Das Institut bedankt sich bei den teilnehmenden Studierenden für ihr Engagement.