Die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) wurden 2015 von den United Nations verfasst und formulieren die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung für alle Länder der Erde bis 2030.
Mit unserem SDG-Pat*innenschaftprogramm wollen wir zeigen, wer sich an der TU Braunschweig ganz konkret und tagtäglich für diese Ziele einsetzt. Heute möchten wir Malte Schäfer (M. Sc.) vorstellen, der am Lehrstuhl für Nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering arbeitet. Er setzt sich für das Ziel 7 ein und hat uns ein paar Fragen beantwortet.
Welchen Bezug hat Ihre Arbeit zu diesem SDG?
Ich forsche zu den Umweltauswirkungen, die mit dem Verbrauch von Strom einhergehen. Dabei interessiert mich besonders, wie Verbraucher*innen, insbesondere solche mit hohem Stromverbrauch, ihre strombedingten Emissionen reduzieren können. Neben Ökostrom gibt es hier viele weitere Möglichkeiten zur Emissionsreduktion, von klassischen Energieeffizienzmaßnahmen über die Photovoltaikanlage auf dem Dach bis hin zur zeitlichen Verschiebung elektrischer Lasten. Hier versuche ich zu bewerten, welche Menge an Emissionen sich durch diese Maßnahmen heute und in Zukunft einsparen lassen – unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus.
Was hat Sie dazu gebracht, sich für dieses SDG zu engagieren? Wie kamen Sie zu diesem Thema und woher kommt Ihr Interesse?
Die Fragestellung ist aus einem Forschungsprojekt entstanden: flexess, in dem wir unter anderem die ökologischen Auswirkungen von verbraucherseitiger Energieflexibilität erforschen. Diese Flexibilität ist neben Netzausbau und Energiespeichern ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen der Energiewende hin zur erneuerbaren Energieträgern. Da erneuerbare Energie langfristig nicht nur grüner, sondern auch günstiger ist als fossile, hilft Energieflexibilität somit beim Zugang zu sauberer und bezahlbarer Energie.
Welche 3 Wörter verbinden Sie mit diesem SDG?
Gibt es einen Bezug zwischen Ihrem Thema und anderen SDGs?
Auf jeden Fall. Saubere und bezahlbare Energie hat das Potenzial, positiv auf andere Ziele wie Ziel 8 (faire Arbeit und wirtschaftliches Wachstum), Ziel 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) sowie Ziel 12 (verantwortungsvoller Konsum und Produktion) einzuzahlen. Allerdings gilt es auch potenzielle Zielkonflikte zu adressieren, wie z.B. die Umweltauswirkungen durch die Gewinnung und Verarbeitung derjenigen Rohstoffe, die in einem erneuerbaren Energiesystem vermehrt benötigt werden (z.B. Ziel 14 – Leben unter Wasser, Ziel 15 – Leben an Land).