Mjellma Çitaku, Studentin der Technischen Universität Braunschweig, wurde für ihre Masterarbeit von der ARD.ZDF medienakademie ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Abschlussarbeiten von Frauen im Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution. Aus der Vorauswahl mit zehn nominierten Wissenschaftlerinnen wurden drei Preisträgerinnen des Jahres 2023 ermittelt. Die Preisverleihung findet am 26. Oktober im Rahmen der Medientage München statt.
Mjellma Çitaku studierte Computational Sciences in Engineering und hat am Institut für Nachrichtentechnik der TU Braunschweig ihre Masterarbeit bei Prof. Tim Fingscheidt zum Thema „Gelernte Videokompression mit tiefen neuronalen Netzen“ verfasst. Für die TU Braunschweig gelang mit Mjellma Çitaku zum dritten Mal ein Förderpreisgewinn.
Videokompression ist in Zeiten des Videostreamings – auch über mobile Netze – von immenser Bedeutung, weil ein Großteil der verfügbaren Bandbreite mobiler Netze heutzutage für Videoinhalte genutzt wird. Starke Videokompressionsverfahren sorgen also für eine nachhaltigere Videodatenübertragung mit weniger Energieverbrauch. Doch die Videoqualität muss stimmen. Hier setzt die Arbeit von Mjellma Çitaku an: Sie konnte zeigen, dass eine etwas verbesserte Videoqualität auch mit KI-unterstützer Videokompression möglich ist.
Prof. Fingscheidt dazu: „Das ist insofern spannend, als die Entwicklung klassischer Videocodecs 20 Jahre und mehr in Anspruch nahm und nun in rasanter Zeit die Qualität bei niedrigerer Bitrate mit disruptiv neuen Ansätzen möglich geworden ist. Das verspricht verbesserte Videocodecs bereits in naher Zukunft“.
„Im Rahmen der Masterarbeit erweiterte ich ein bekanntes Videokompressions-Framework, das in Python implementiert ist, und kombinierte es mit verschiedenen Deep-Learning-Ansätzen. Meine Masterarbeit hat gezeigt, dass gelernte Videokompressionsmethoden Vorteile gegenüber klassischen Videokompressionsansätzen bieten und in einigen Fällen tatsächlich überlegen sein können“, sagt die Preisträgerin Çitaku, die 2021 ihr Studium an der TU Braunschweig abgeschlossen hat. „Außerdem sind diese Methoden flexibler, effizienter und frei von Lizenzgebühren. Zum Beispiel kann man sie gezielt für eine spezifische Anwendung trainieren oder ihre Architektur für mehr Effizienz bzw. Performanz anpassen. Diese Eigenschaften sind das, was Machine Learning für die Bewältigung komplexer Probleme extrem gut macht.“
Die öffentliche Preisverleihung findet im Rahmen der Medientage München am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, um 13:30 Uhr im House of Communication statt. Dann wird auch bekanntgegeben, welche Preisträgerin den ersten, zweiten und dritten Preis erhält. Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern im Gesamtwert von 10.000 Euro verbunden. Schirmherrin des diesjährigen Wettbewerbs ist Katja Wildermuth, Intendantin des Bayerischen Rundfunks.
Die weiteren Preisträger sind Susanna Schwarzmann von der Technischen Universität Berlin und Sandra Severin von der Technischen Universität Ilmenau.
Die Idee des Förderpreises
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mit dem Förderpreis talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums und ihrer Forschung mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution zu befassen. Außerdem sollen talentierten Frauen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden.
Der ARD/ZDF Förderpreis wird in 2023 zum fünfzehnten Mal an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verliehen. Unter dem Motto „Meine Idee schreibt Zukunft“ sind Abschlussarbeiten gesucht, die sich mit aktuellen technischen Fragestellungen aus dem Bereich der audiovisuellen und Online-Medien befassen. Ausgerichtet wird der ARD/ZDF Förderpreis „Frauen + Medientechnologie“ von der ARD.ZDF medienakademie, der Fort- und Weiterbildungseinrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland.
Presseinformation aus dem MAGAZIN der TU Braunschweig