Die „Digitalisierung“ ist in aller Munde. Vor mehr als 30 Jahren aber stieß Professor Dietmar Schomburg, heute Inhaber einer Niedersachsenprofessur am Braunschweiger Zentrum für Systembiologie (BRICS), mit seiner Vision auf Unverständnis: „Ich träumte von einer wissenschaftlichen Datenbank, auf die jeder jederzeit zugreifen kann. Sie sollte die wichtigsten Eigenschaften von Tausenden Enzymen, einem Lebensbaustein, enthalten.“ Das Internet gehörte noch lange nicht zum Alltag, wissenschaftliche Artikel fand man in dicken Büchern in Bibliotheken, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schrieben Briefe statt E-Mails.
Inzwischen ist der Fortschritt ohne Datenbanken nicht mehr denkbar – es gibt Zehntausende. Da kann man lange recherchieren und auch mal den Überblick verlieren. Deshalb gibt es sogenannte Kerndatenbanken oder auch „Core Data Resources“, die als unverzichtbar eingestuft werden. Ein internationales Expertengremium hat 18 Monate lang Datenbanken analysiert und einige dieser „Kerndatenbanken“ ausgewählt. BRENDA, kurz für „BRaunschweiger ENzym-DAtenbank“ und Schomburgs ganzer Stolz, gehört jetzt dazu.
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