Ohne ein funktionelles Immunsystem hätte der Mensch keine Chance im Kampf gegen Viren, deren Angriffen er ständig ausgesetzt ist. Sobald ein Virus in den Körper gelangt, erkennen sensible Sensoren des Immunsystems den Eindringling und schlagen Alarm. Damit wecken sie weitere Abwehrkomponenten, die dann gegen die Angreifer vorgehen. Meist gelingt es so, die Infektion unter Kontrolle zu bringen und die Viren zu vernichten. Doch Viren einer bestimmten Familie haben sich dem Immunsystem hervorragend angepasst und können von ihm nicht beseitigt werden: die Herpesviren. Sie verbleiben nach der Infektion lebenslang in ihrem Wirt. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Technischen Universität Braunschweig hat ein Protein von Herpesviren entdeckt, das eine Komponente der Immunabwehr gezielt ausschaltet, einen anderen Teil jedoch für seine eigenen Zwecke nutzt. Dies ermöglicht es dem Virus, den Wirtsorganismus erfolgreich zu infizieren. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher nun im Fachjournal The EMBO Journal. Beteiligte BRICS Forschergruppe: Virale Immunmodulation