Ein optimaler Platz zum Selbststudium, um gemeinsam Projekte zu planen, für konstruktive Diskussionen oder um zwischen den Vorlesungen mal die Seele baumeln und den Blick über das Laptop hinaus schweifen zu lassen: Mit dem neuen Studierendenhaus gibt es für das studentische Leben einen neuen attraktiven Ort des Austauschs, des Lernens und des Chillens. Mitten im Herzen des Campus und direkt an der Oker ist das Gebäude mit seiner filigranen und transparenten Architektur ein echter Hingucker. Am 2. Januar 2023 öffnen sich nun die Türen des Studierendenhauses. Die Öffnung ermöglicht es den Studierenden, in der zweiten Woche der Winterpause trotz der Schließung an der TU Braunschweig zu lernen.
Flexible Möblierung
Das zentrale Studierendenhaus neben dem Altgebäude bereichert künftig das studentische Leben an der TU Braunschweig und trägt den veränderten Ansprüchen an Lehre und Studium Rechnung. Das einladende zweigeschossige Gebäude steht sieben Tage in der Woche von 8 bis 22 Uhr allen Studierenden offen. Insgesamt stehen 160 Lernplätze zu Verfügung: Einzelschreibtische und hohe Tresen mit Stühlen und Hockern, die für Lerngruppen und Präsentationsmöglichkeiten flexibel zusammengestellt werden können. Im Obergeschoss kann bei Bedarf ein Seminarraum abgetrennt werden. Pinnwände – zum Beispiel für Ausstellungen – stehen ebenfalls im Obergeschoss zur Verfügung. Und natürlich gibt es in dem barrierefreien Gebäude Stromanschlüsse für die Arbeitsplätze und schnelles WLAN.
„Ein so zentrales gelegenes Studierendenhaus mit einer so fantastischen, zeitgemäßen Architektur bietet unseren Studierenden hervorragende Bedingungen und ist die ideale Ergänzung zu den bestehenden Lernmöglichkeiten auf dem Campus der TU Braunschweig,“ freut sich TU Präsidentin Angela Ittel. „Es fördert den Austausch und das gemeinsame Arbeiten unserer Studierenden und steigert die Attraktivität unseres Studienstandortes für Studierende aus dem In- und Ausland.“
Lernplätze stehen im Wintersemester allen Studierenden offen
Bis zum Ende des Wintersemesters gibt es aufgrund der Energiekrise eine Sonderregelung: Das gesamte Studierendenhaus steht dann allen Studierenden offen. Um den Energieverbrauch weiter zu reduzieren, wird in diesem Semester ab dem 09. Januar 2023 das Lernplatzkonzept angepasst. Unter anderen wird die Universitätsbibliothek in den Randstunden, in denen die Arbeitsplätze in den großen Sälen wenig genutzt werden, früher schließen. So können hier in dem aus den 1960er Jahren stammenden Gebäude der Universitätsbibliothek die hohen Energiekosten gesenkt werden, was erheblich zum Erreichen der Einsparziele der TU Braunschweig beiträgt. Durch die gleichzeitige Öffnung des Studierendenhauses wird das Angebot der Lernmöglichkeiten dennoch ausgeweitet.
Ab dem Sommersemester ist die Nutzung des Obergeschosses für Architekturstudierende vorgesehen, die zum Beispiel keinen Platz in einem der Zeichensäle erhalten haben. Die Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften hat sich dafür an den Baukosten in Höhe von insgesamt 5,2 Millionen Euro mit 750.000 Euro beteiligt.
Inspirierende Architektur
Der zweigeschossige filigrane Bau, der einem Pavillon ähnelt, ist ein architektonischer Hingucker. Beide Geschosse überspannen den gesamten Raum, der so optimal genutzt werden kann, da die Verkehrswege entfallen. Nicht nur die Glasfassade sorgt für viel Tageslicht, sondern ebenso die Lichtkuppel im Obergeschoss, die auch zur Lüftung dient. Damit konzentriertes Selbststudium und Diskussionen in Kleingruppen nebeneinander in dem offenen Gebäude möglich werden, haben die beiden Architekten Gustav Düsing und Max Hacke viel Wert auf die Schallabsorption gelegt. Für eine gute Akustik sorgen neben Teppichen, Vorhängen und Pinnwänden, die abgehängten Akustikdecken aus Holz, die zusätzlich eine warme Atmosphäre erzeugen. So bieten die offenen Geschosse sowohl ruhige Arbeitsplatz ohne viel Ablenkung als auch Rauminseln, in denen immer was los ist und Studierende gemeinsam kreative Ideen entwickeln können.
Die beiden Architekten kennen die TU Braunschweig und die räumlichen Gegebenheiten gut. Sie haben als wissenschaftliche Mitarbeiter an der TU Braunschweig am Department für Architektur gearbeitet bzw. arbeiten noch dort. Ihr Entwurf hat bei einem Wettbewerb, der unter den Assistent*innen der TU-Architektur ausgeschrieben wurde, gewonnen.
Die innovative Stahl-Holzkonstruktion ist in zirkulärer, nachhaltiger Bauweise entstanden und erlaubt eine einfache Montage und Demontage. Anders als bei Massivbauten können unter anderem alle Bauteile auch nach Jahrzehnten als Teil der Kreislaufwirtschaft ressourcenschonend wiederverwendet werden, da sie alle verschraubt und nicht geschweißt sind. Das Material bekommt auf diese Weise als Bauteil eine lange Lebensdauer und wird Teil der Kreislaufwirtschaft.“
Im Außenbereich ist bereits eine farbenfrohe und ökologische Wildblumenwiese angelegt, auf die Studierende ihre Blicke schweifen lassen können. Die Bäume ringsherum sorgen zusammen mit dem Vordach im Sommer für Verschattung.
Das Gebäude wird Anfang 2023 offiziell eröffnet und vielleicht hat das Studierendenhaus dann schon einen Namen.
Meldung von Regina Eckhoff aus dem MAGAZIN der TU Braunschweig (ergänzt)