Im Rahmen der Institutsreihe „Bestand als Ressource” beschäftigt sich der Entwurf mit den Problemen und Potenzialen bestehender Strukturen. Ziel ist es, diese mit neuen Funktionen, Gestaltungen und Wahrnehmungsangeboten für die Stadt zurückzugewinnen. Vor dem Hintergrund des dringenden Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum stellt sich die Aufgabe im Schnittpunkt von Gestaltung, Funktionalität, Ökonomie und Ökologie. Neben einer gründlichen Auseinandersetzung mit den aktuellen Fragen, wie wir in Zukunft wohnen wollen, welche Anforderungen sich aus den gesellschaftlichen Veränderungen ergeben und welche Auswirkungen dies auf die Wohnungskonfiguration hat, werden Lösungen erwartet, die über die primäre Aufgabe der Schaffung von Wohnraum hinausgehen.
Das MAAM – das Museo dell’Altro e dell’ Altrove di Metropoliz (Museum des Anderen und des Anderswo Metropoliz) befindet sich in einer ehemaligen Salamifabrik in Rom, die 2012 von einer humanitären Hilfsorganisation besetzt wurde, um obdachlose italienischen Familien und Immigranten mit Wohnraum zu versorgen. Obwohl sich das MAAM selbst als Museum definiert, lässt es sich keiner klaren Kategorie zuordnen, museale Praxis und Logik werden umgekehrt: Die Werke koexistieren mit den Wohnbedürfnissen der Bewohner und werden durch Schenkungen von Seiten etablierter und aufsteigender Künstler akquiriert.
Der Fokus wird zur Peripherie der Hauptstadt gelenkt – das Kunstwerk tritt somit aus seiner Isolierung heraus, um sich in den Dienst einer Gemeinschaft zu stellen, die verlassene Fabrik nutzbar und bewohnbar zu machen und um das Recht auf Wohnraum zu verteidigen.Seitdem haben hier über 600 Kunstwerke und rund 200 Menschen aus der ganzen Welt eine Heimat gefunden. Die Kunstwerke dienen den Menschen als Schutzschild gegen die Zwangsräumung des Grundstücks und laden gleichzeitig die Bürger*innen Roms ein, das bewohnte Museum, ein kollaboratives und inklusives Paralleluniversum zu entdecken. Geschützt von den Umgrenzugsmauern des Geländes wachsen Kinder zwischen Wandgemälden und Skulpturen auf, Bewohner und Besucher teilen den Raum des bewohnten Museums, in dem alle Strukturen dem Wetter und dem Verfall ausgesetzt sind.
Nach jahrelangen Gesprächen und Verfahren hat die Stadtverwaltung Roms das Grundstück erworben, das MAAM als Museum anerkannt und den Neubau von Sozialwohnungen auf dem Grundstück zugesichert.
Das Projekt bietet die Möglichkeit, die urbane Praxis des bewohnten Museums kennenzulernen und weiterzudenken. Die Aufgabe regt dazu an, sich mit dem vorhandenen Gebäudebestand und den unbebauten Flächen auseinanderzusetzen um innovative und eigenständige Ideen für die Nachverdichtung zu entwickeln. Die Entwurfsfrage zielt auf einen ersten Baustein der Transformation in der römischen Peripherie in ein gemischt genutztes Stadtgebiet mit attraktiven Wohnangeboten als alternative Strategie zur Zersiedelung der Stadtränder.
Masterentwurf IDAS 2025
BEWOHNTES MUSEUM – Insel und Brücke
Englischer Titel: Inhabited Museum Rome
wichtig: Wir bitten um kurzfristige verbindliche Anmeldung, um die Exkursion bestätigen zu können.
Ausgabe der Aufgabe
16.04.2025, 15 Uhr, am Institut
Exkursion
25.- 30.04.2025 - Exkursion nach Rom
Die Unterkunft ist gebucht – Hin- und Rückfahrt werden von den Studierenden selbstständig organisiert. Die Exkursion wird zusätzlich mit einem Promos-Stipendium gefördert.
Hin- und Rückfahrt werden von den Studierenden selbsständig organisiert
Die Unterkunft ist vom IDAS gebucht und wird aus Exkursions- und Promosmitteln bezahlt.
Start: Freitag, 25.04., 15 Uhr Hostel Roma Via Calatafimi, 41
Ende: Mittwoch,30.04. 15 Uhr
Abgabe digitale Pläne
02.09.2025
Präsentation
22.-26.09.2025
Koreferentin
Prof. Vanessa Carlow, Institute for Sustainable Urbanism
BetreuerInnen
Inés Aubert, Elizaveta Mosina, Götz Hinrichsen