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Zu Ostern zieht es viele Menschen in den Kurzurlaub – und damit auch auf Deutschlands Autobahnen. Die Folge: kilometerlange Staus, genervte Fahrer*innen und überfüllte Rastplätze. Der NDR hat dieses alljährliche Verkehrsgeschehen zum Anlass genommen, genauer hinzuschauen und hat sich für einen aktuellen Fernsehbeitrag wissenschaftliche Verstärkung geholt: Torben Lelke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verkehr und Stadtbauwesen (IVS) der TU Braunschweig.
Für die Dreharbeiten begleitete er das Fernsehteam auf der A7 und A1, mittendrin im zähfließenden Verkehr. Im Beitrag erklärt er, warum Staus entstehen, warum sie sich manchmal wie von Geisterhand auflösen – und weshalb sie auch ein spannendes Forschungsfeld sind. Staus sind ein Paradebeispiel dafür, wie empfindlich unser Verkehrssystem ist. Selbst kleinste Störungen, wie ein kurzer Bremsimpuls, können sich zu kilometerlangen Rückstaus aufschaukeln – auch ganz ohne Unfall oder Baustelle.
Doch Verkehr ist nicht nur Technik, sondern vor allem auch menschliches Verhalten. Drängeln oder hektische Spurwechsel bringt niemandem etwas, im Gegenteil: Sie verschärfen das Problem oft noch. Wer ruhig bleibt und vorausschauend fährt, trägt aktiv dazu bei, die Lage zu stabilisieren. Zudem rät er, sich vor längeren Fahrten über mögliche Alternativrouten zu informieren, um auf Staus vorbereitet zu sein oder sie im besten Fall ganz zu umfahren.
Doch was kann die Forschung gegen das tägliche Verkehrschaos tun? Am IVS arbeitet Lelke in seiner Dissertation an Methoden zur genaueren Erfassung von wiederkehrenden Verkehrszuständen. Grundlage sind sogenannte Floating Car Daten – also GPS-basierte Bewegungsdaten aus Fahrzeugflotten, wie z. B. von Navigationsdiensten. Mit diesen Daten lassen sich nicht nur aktuelle Staus erfassen, sondern auch Muster erkennen, die langfristige Verbesserungen in der Verkehrsplanung ermöglichen. Das Ziel dabei ist es, durch datenbasierte Analysen die Grundlage für intelligentere Verkehrssteuerung zu schaffen – sei es durch adaptive Verkehrsbeeinflussung, dynamische Routenführung oder auch langfristige Infrastrukturplanung.
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