IEB | Antonia Stöcker gewinnt den Schinkelpreis

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"Projekt Furi – tanz aus der Reihe" lautet der Titel der Masterarbeit von Antonia Stöcker, die am Institut für Entwerfen und Baugestaltung bei Prof. Dan Schürch entstanden ist. In ihr zeigt die Absolventin, wie tradierte Reihenhaustypologien in bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Wohnformen umstrukturiert werden können. Dafür erhielt sie den ersten Preis des AIV-Schinkel-Wettbewerbs für Architektur. Wir gratulieren!

Die Jury würdigt den Entwurf von Antonia Stöcker wie folgt (gekürzt): "Durch Umstrukturierung und Optimierung kann eine bisher von zwei bis drei Personen bewohnte Struktur zukünftig Platz für bis zu acht Personen bieten. Ein Anbau an der Außenseite des Hauses bildet eine Erweiterung nach oben und zur Gartenseite hin. Im Erdgeschoss entsteht so eine zusätzliche Küche, die als weiterer Individualraum genutzt werden kann, was das Erdgeschoss unabhängig von den Obergeschossen bewohnbar macht. Der Anbau ermöglicht zudem den Zugang zum Mittelgeschoss durch den Einsatz eines sogenannten Treppenmöbels, das als Türschrank dient und verschiedene Nutzungsszenarien ermöglicht, je nachdem, wie die Türöffnungen geöffnet und geschlossen werden. Es wurden Überlegungen zur Finanzierung und Organisation eines solchen Projekts formuliert."

Antonia Stöcker zeigt in ihrer umfangreichen Arbeit auch Wege auf, das Interesse von Investoren und Städte für diese Projekte zu wecken. Auch der Außenraum mit den traditionell für heutige Bedürfnisse überdimensionierten Gärten wird umgestaltet. Ein Teil des privaten Gartens wird für öffentlich zugängliche Bereiche wie Quartiersplatz, Hochbeet, Fahrradabstellplatz und Spielplatz abgegeben. Damit wird das soziale Miteinander gefördert und eine neue Identität in der Nachbarschaft initiiert.

Prof. Dan Schürch freut sich über die Auszeichnung: "Antonia beschäftigt sich mit der Frage, wie man traditionelle Reihenhaustypologien in bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Wohnformen umzustrukturieren kann. Alle wichtigen Themen unsere Zeit werden untersucht. Verdichtung, Überalterung der Gesellschaft, Mehrgenerationenwohnen, Bezahlbaren Wohnraum, Bauen im Bestand, Transformation usw. Aber auch Gedanken zur Finanzierung und Umsetzbarkeit werden formuliert.
Selten erlebe ich es, dass eine These so relevant ist wie diese.
Ein ausgereiftes Transformationskonzept, basierend auf einem empirisch erprobten „Haus 0”, welches als repräsentativ für Bestandshäuser der 1960er bis 1990er Jahre steht und standortunabhängig anwendbar ist. 
Gratulation zum Schinkelpreis, den du wirklich verdient hast.
Die Uni Braunschweig und auch ich sind so stolz auf dich. Weiter so!"

Der Entwurf, der auch beispielhaft anhand dreier real existierender Bestände in Berlin, München und Braunschweig überprüft wurde, wird auch im in Kürze erscheinenden neuen Band MasterThesis 23|24 näher vorgestellt.

AIV-Schinkel-Wettbewerb

Kontakt

Prof. Dan Schürch
Institut für Entwerfen und Baugestaltung | Institute of Building Design
Pockelsstraße 3, 14. OG
38106 Braunschweig

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fax: +49 531 391 8129
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