Mit dem Großprojekt zur Baugeschichte des Hildesheimer Mariendoms, das zugleich Höhepunkt und Abschluss seines wissenschaftlichen Werks werden sollte, brachte Kruse das Thema „archäologische Bauforschung“ in die Forschung und Lehre des Instituts ein – zahlreiche Studierende führte er so an die Praxis der Archäologie heran.
Karl Bernhard Kruse hatte in München Architektur und Theologie studiert. 1994 wurde er mit einer Arbeit über das Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck promoviert, 2002 erfolgte seine Habilitation über die Baugeschichte des Hildesheimer Doms. Als Bauforscher, u.a. in Lübeck und Hannover, und seit 1987 als Diözesankonservator des Bistums Hildesheim verknüpfte er Fragen der Forschung mit Aufgaben der Denkmalpflege und Bauwerkserhaltung, so dass er zu einem gesuchten Ratgeber auf diesen Feldern wurde. Seine Interessen reichten jedoch viel weiter, zum Beispiel vertiefte er sich in die japanische Kultur. Immer stand für ihn im Vordergrund, Kultur nicht nur theoretisch zu erschließen, sondern sie praktisch und aktiv zu erproben und zu erleben.
Mit Karl Bernhard Kruse verlieren wir einen engagierten und im positiven Sinne streitbaren Lehrer, einen immer neugierigen Forscher und einen stets den anderen zugewandten Menschen.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Die aktiven und ehemaligen Mitglieder des Instituts für Baugeschichte und der Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur