Jüdische Friedhöfe sind wichtige Erinnerungsorte und Zeugnisse einer langen, wechselvollen Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland. Die vielen „verwaisten“ Friedhöfe machen den unvergleichlichen Einschnitt durch die Shoah umso schmerzlicher bewusst. Genau diese Symbolkraft macht sie seit Jahrzehnten immer wieder zu Zielen antisemitischer Angriffe. Das Forschungsprojekt „Net Olam. Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention“ untersucht ebendiese Schändungen jüdischer Friedhöfe von 1945 bis in die Gegenwart. In seinem Vortrag zeigt Dr. Hertz die Kontinuität von Schändungen jüdischer Friedhöfe von der NS-Zeit bis in die Gegenwart auf und vermittelt Einblicke in die Herausforderungen und Möglichkeiten des Schutzes und der Erhaltung dieser einzigartigen Kulturdenkmäler. Diese Fragen haben auch heute, 92 Jahre nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten, ihrer traurige Aktualität nicht eingebüßt.
Dr. Helge-Fabien Hertz ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Salomon Ludwig Steinheim-Institut an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er ist Teilprojektleiter und Koordinator des Forschungsverbundes „Net Olam“. Außerdem lehrt er an der UDE und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Technische Universität Braunschweig
Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur | Bet Tfila – Research Unit for Jewish Architecture
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