In anderen Blogeinträgen wurde es schon erwähnt: Im Praktischen verwendest du nur einen Bruchteil dessen, was du im Studium gelernt hast. Für Wirtschaftsinformatiker ist außerdem interessant, ob der interdisziplinäre Ansatz des Studiengangs sinvoll ist. Interdisziplinär heißt, dass wir zum einen reine Wirtschaftsvorlesungen, zum anderen reine Informatikvorlesungen und dann auch spezielle Wirtschaftsinformatik-Veranstaltungen hören. Was habe ich als Werksstudent aus dem Studium verwenden können?
Ich sollte ein Programm zum Managen von Ressourcen erstellen. Programmieren passt zu Informatik. Wie fängt man also an?
Hier hat mir die Vorlesung „Software Engineering“ geholfen. Da geht es um grundsätzliche Vorgänge bei der Software-Entwicklung.
Dann müssen die Informationen irgendwie gespeichert werden. Dafür konnte ich auf die Vorlesungen „Relationale Datenbanksysteme“ und „SQL Labor“ zurückgreifen.
Das Programm muss wissen wie was wann gemacht werden soll. Dafür haben mir die Vorlesung „Algorithmen und Datenstrukturen“, „Programmieren I“ und Programmieren II“ geholfen.
Auch die Wirtschaftsinformatikvorlesungen haben mir zumindest geholfen CRM irgendwie einordnen zu können. Oberflächliches Wissen hat hier aber genügt.
Die Wirtschaftsveranstaltungen hätte ich mir für diesen Job komplett schenken können. Da hat mir nichts weitergeholfen.
Bei den Regressionstests konnte ich bis auf ein kleines Kapitel von „Programmieren I“ sonst nichts weiter verwenden. Hier war im Grunde allein die IT-Affinität notwendig. Das heißt du musst dich schnell in IT-Anwendungen einarbeiten können und logisches Denken und deinen gesunden Menschenverstand benutzen. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob es sinnvoll ist dafür drei bis fünf Jahre zu studieren.
Zusammenfassend haben mir Teile des Studiums definitiv weitergeholfen. Es hat mich also auf die Praxis vorbereitet. Völlig ausgespart habe ich die vielen Kleinigkeiten, die du im Studium „auf dem Weg“ einsammelst und die dir dann auch im Job weiterhelfen. Sei es systematisches schnelleres Lesen oder welcher Lerntyp du bist und so weiter. Das sind Fähigkeiten, die universell einsetzbar sind und dir immer helfen egal was du später machen wirst.
Viele Grüße
Thomas