Wie im ersten Teil meines Berichts angesprochen, verbrachte ich sechs wunderbare Monate in Neuseeland – genauer gesagt in der Kleinstadt Nelson im Norden der Südinsel. Hier unterstütze ich das Team der Firma Signetix International Ltd, welche ihren Schwerpunkt in der Web- und Softwareentwicklung hat.
Die Arbeit war extrem interessant, da das Firmenkonzept auf einem kleinen festen Team basiert, welches mit einem großen Netzwerk von Freelancern zusammenarbeitet. So hatten wir häufig Unterstützung von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Ich selbst bekam von Anfang an große Verantwortung und betreute ein Webprojekt eines gemeinnützigen neuseeländischen Vereins. Anschließend arbeitete ich mit rund 20 Freelancern aus aller Welt an einem Controlling-Modul für ein individuelles ERP-System, was mir die Arbeit in verteilten Teams näher brachte – eine tolle Erfahrung! Wir hatten hier die Rolle des „technical lead“ und haben die Anforderungen der Controlling-Mitarbeiter in Prozesse umgewandelt und diese Prozesse in Arbeitspakete für die Softwareentwickler verpackt. Ich erstellte außerdem Datenbank-Prozeduren.
Auch in der südlichen Hemisphäre gibt es geregelte Arbeitszeiten, selbst wenn hier die Arbeit typischerweise etwas später anfängt, als ich dies von meinen Tätigkeiten in Deutschland gewohnt war – eher so gegen neun Uhr. In Neuseeland geht allerdings alles etwas ruhiger und entspannter zu, als im „hektischen“ Deutschland. Ich muss gestehen, dass ich damit anfangs Probleme hatte, da man auch mal länger warten muss, bis sich Kunden zurückmelden und geschäftliche Gespräche öfters abschweifen. Äußerst positiv daran ist, dass so ein sehr enges Verhältnis zum Kunden entsteht und gerade bei der Erstellung von Webseiten oder Individualsoftware so alle Wünsche und Anforderungen abgestimmt werden können.
Auch neben der Arbeit ist Neuseeland – wie nicht anders zu erwarten – extrem lebenswert! Von meiner Wohnung benötigte ich rund 5 Minuten an den Strand und mit meinem dort gekauften Mountainbike war ich in einer knappen Stunde inmitten einsamer Berge unterwegs. Neuseeland bietet durch die abwechslungsreiche Landschaft viele Möglichkeiten sich in der Natur zu beschäftigen. So war ich auf einem Vulkan, in subtropischen Wäldern, auf einem Gletscher, in Höhlen, in Fjorden und natürlich auf vielen Schafweiden unterwegs. Die zahlreichen Nationalparks und tollen Strände tragen ihr übriges dazu bei, dass man sich einfach in dieses Land verlieben muss.
Mehr über Land und Leute erfahrt ihr in Teil 3.
Sören Ridderbusch