Es war im Frühling 2012. Direkt in der Klausurenphase und mitten in dem ganzen Stress, den diese Phase mit sich bringt, erhielt ich eines Tages auf dem Heimweg nach einem anstrengenden und langen Tag in der Unibibliothek diesen einen Anruf, der mein Leben verbesserte.
Am Telefon war die Hönigsberg & Düvel International Group (kurz H&D) – ein mittelständischer IT- und Engineering-Dienstleister der Region – mit einem Jobangebot.
Ich war 23, im ersten Mastersemester und studierte Wirtschaftsinformatik. Obwohl ich nicht auf der Suche nach einer Stelle war, wollte ich diese Chance annehmen und zu dem Vorstellungsgespräch gehen, dass kurzfristig vereinbart wurde. Es war kurz vor meiner Marketing-Klausur und wegen des ganzen Klausurstresses hatte ich zum Glück nicht viel Zeit, um aufgeregt zu sein.
Das Vorstellungsgespräch fand statt mit der Leiterin Personalwesen und der Leiterin des ausgeschriebenen Projektes. Es lief in einer angenehmen Atmosphäre ab und hat mir viel Spaß gemacht, obwohl ich bis dahin nie gedacht hätte, dass ein Vorstellungsgespräch auch Spaß machen kann. Bereits am darauffolgenden Tag erhielt ich direkt vor der Unibibliothek den Anruf mit der Job-Zusage seitens H&D. Ohne Zögern nahm ich die Stelle an, weil mein Herz es mir sagte.
Nach der letzten Klausur am 02. April 2012 begann dann mein „neues“ Leben als Berufstägige bei H&D. Für diejenigen, die H&D nicht kennen, erst einmal eine Kurzvorstellung des Unternehmens: Die Geschichte von H&D begann 1996 mit der Gründung durch Anita und Bernhard Hönigsberg sowie Oliver Düvel. Damals hatte H&D nur vier Mitarbeiter. Innerhalb der letzten 18 Jahre sind sie so stark gewachsen, dass sie mittlerweile weltweit mehr als 1.600 Mitarbeiter haben. Der Hauptsitz ist in Wolfsburg, zudem gibt es mehr als 20 nationale und internationale Stand- und Einsatzorte. H&D ist dabei in allen Bereichen der Informationstechnologie aktiv und liefert den Kunden umfassende, individuelle und integrierte Lösungen.
Ich war in Gifhorn als Juinor Consultant eingesetzt in einem Change Projekt, dass sich Discovery Projekt nannte und insgesamt zwei Jahre lang andauerte. Das Projekt verfolgte das Ziel neue Strategien, Strukturen, Prozesse und Verhaltensweisen durch ganzheitliche und unternehmensübergreifende Veränderungen zu bewirken. Dieses sollte durch laufende Anpassungen von unternehmensspezifischen Konzepten, Methoden und Verfahren geschehen, für die wir – das Discovery Team – verantwortlich bzw. zuständig waren. Insgesamt hatten wir mehr als 100 Teilprojekte verschiedener Themenbereiche aus den Gebieten Management, Unternehmensstrukturen und –abläufe sowie Strategie.
In diesem Projekt habe ich eine Menge über die Menschen in einem Unternehmen, über Arbeitsabläufe und Prozesse und vor allem über mich selbst gelernt, wie ich es nie gedacht hätte.
Mein Studium habe ich weitergeführt und auch jetzt, mehr als zwei Jahre später, bin ich noch immer (Teilzeit-)Studentin. Ich arbeite Vollzeit und studiere nebenbei. Das ist nicht immer leicht aber es ist möglich.
Mehr über das Leben als Berufstätige und meine Erfahrungen in dem Projekt sowie im Berufsalltag allgemein folgen in den kommenden Beiträgen.
Negin Shafagat