Willkommen zurück,
nun habe ich schon von dem Unternehmen und meiner Bewerbung berichtet, nun kommt der eigentliche Job: Was habe ich bei der FSAG eigentlich getan? In diesem Kapitel kann ich teilweise nicht ins Detail gehen, da ich direkt an der IT des Konzerns saß und, auch wenn meine Informationen inzwischen vermutlich nicht mehr aktuell sind, dies sicherheitstechnisch relevant sein kann.
Zuerst sei gesagt, dass ich volle Flexibilität meiner Stunden hatte. Ich konnte kommen und gehen wann ich wollte, was sowohl Fluch wie Segen war. Ich bin oft erst spät zur Arbeit gekommen, da ich ja ausschlafen durfte, musste dann aber bis teilweise spät abends auf der Arbeit bleiben. Auch über die Monatsgrenze hinweg durfte ich meine Überstunden bzw. Minusstunden aufteilen, wie es gerade passte, was gerade in der Klausurenphase Gold wert war.
Meine Abteilung kümmert sich um das Instandhalten der SAP-Systeme im Unternehmen, allerdings nicht darum, dass das Betriebssystem läuft (Plattform) und auch nicht um das Managen der Anwendung (Application) selbst. Das Team Ressources hat die Aufgaben dazwischen, dass das Programm selbst läuft. Hierzu zählt beispielsweise das Aufsetzen der SAP-Systeme, die Anbindung an die Datenbank des Systems und an andere (SAP-)Systeme, sowie das Erstellen von Routinen, um beispielsweise automatisch genug Speicherplatz zu lassen für Programmoutput, logfiles, etc. Während die einzelnen Jobs der Abteilung nicht sonderlich spannend zu erzählen sind, liegen die Kompetenzen in der Menge von Eigenschaften, die die Abteilung über SAP-Systeme weiß, gerade wiederkehrende Probleme mit SAP-Systemen, welche oft an bestimmten Variablen liegen, muss die Abteilung kennen. Oft ist es hier Detektivarbeit Fehler zu finden, nicht selten geht es über Antworten auf der ersten Googleseite hinaus. Im Einführen von neuen Systemen oder Veränderungen übernimmt IOPR viele Aufgaben rund um Systeminstallation, -integration und das Bereitstellen von Expertenwissen zu bestimmten Fragen.
Meine Aufgaben lagen allerdings nicht im Kernbereich der Abteilung. Ich wurde zum Schreiben und updaten von Skripts eingestellt. Der Mitarbeiter, welcher zuvor Skripte geschrieben hatte, wollte schon bald in Rente gehen. Dieser Kollege war zu Beginn meiner Tätigkeit noch da und ich konnte ihm viele Fragen zu seinem Code stellen. Meine Skripte sollten die sehr heterogene Systemlandschaft (verschiedene Betriebssysteme, verschiedene SAP-Systeme, verschiedene Sicherheitslevel, etc…) besser verbinden und Tätigkeiten automatisieren oder Tätigkeiten ausführen, welche sich ohne Skript auf keinen Fall lohnen würden. Ich bekam als studentische Hilfskraft direkt vollen Zugang zu allen Systemen, was zu Beginn doch sehr erschreckend ist, da ein falscher Befehl schnell einiges an Schaden anrichten kann. Ich konnte mir schnell aneignen, was von mir erwartet wurde und in einem Projekt mitarbeiten, wo ich ebenfalls Skripte schrieb. Es war definitiv cool eine relevante Rolle in einem “echten” Projekt zu übernehmen, welche in dem Team kein anderer ausführen konnte.
Nach 2 Jahren Studium war es außerdem sehr gut zu sehen, dass man Wissen erlangt hat, welches man tatsächlich in der “echten Welt” einsetzen kann. Manches direkt, wie beispielsweise SQL-Anfragen oder das Arbeiten mit DBMS, manches indirekt, wie beispielsweise das OSI-Schichtenmodell für jegliche Art von Netzwerkproblemen, welche im Operating oft ein Großteil der Probleme ausmachen. Auch Theorie in Unternehmensführung hat mein Verständnis über Unternehmensaktivitäten und -organisation verbessert.
Was mir die Tätigkeit noch so gebracht hat, schreibe ich dann im letzten Eintrag.